In anderen Blogs wurde dieses sehr menschliche aber dennoch heikle Thema auch schon intensiver besprochen. Wenn „Frau“ mit zum Segeln geht, ist das WC immer ein Thema. Die Jungs haben es ja relativ einfach. Aber über die Reling ist im Zweifelsfall auch verboten. Denn am Bodensee ist es schlicht verboten und anderswo, bei Wind und Welle ist es einfach zu gefährlich. Aber die „Literatur“ kennt aufgesägte Plastikflaschen, die gute alte Pütz und andere Behälter, mit denen man(n), ohne über die besagte Reling zu fallen, sich trotzdem Erleicherung verschaffen kann. Am Anfang ist es bei 2 m Welle und gemischter Besatzung eher ein Kopf- und Gleichgewichtsthema, den Eimer zu treffen. Wenn man aber von seinen Kameraden am Lifebelt gehalten wird, bekommt man auch wieder eine Hand frei, für das Wesentliche.
Allerdings sieht die Welt für die Damen hier ungleich schwieriger aus. Also muss eine Toiliette ins Boot.
Leider sind alle Borddurchlässe, außer der Ansaugung für Kühlwasser am Bodensee verboten. In vielen anderen Revieren werden die Bestimmungen auch immer strenger. Deswegen fehlte bei der Old Lady das gammelige Bord-WC und die Durchlässe wurden im Rahmen des Refits auch gleich beseitigt.
Aber was baut man in ein kleines 29 Fuss Boot ein? Einen Fäkalientank? Pfui …
Ich habe mich gegen ein Porta-Potti entschieden, denn auch das „stinkt zum Himmel“ und für eine sog. Trockentoiliette. Das ist eine „coole“ Geschichte, bzw. eine einfache Eimertoilette. Den Platz hatte ich ja noch, allerdings musste die Standfläche etwas vergrößert werde und ein sicherer Halt für die „Schüssel“ musste es auch sein.
Anbei seht ihr meine Lösung. Ein Podest mit Standfuss wird herunter geklappt und in eine gefräste Rille stellt man die Eimertoiliette. Dadurch steht die „Schüssel“ und rutscht nicht. In den Eimer gibt man einen kompostierbaren Beutel, in den auch alles andere, z.B. Hygieneartikel oder einfach auch das Klopapier entsorgt werden kann. Ganz pfiffig, kann man einen Sack Katzestreu mitnehmen und eine Hand voll in den Beutel geben um Flüssigkeit zu binden.
Diesen Beutel kann man dann im nächsten Hafen ohne Probleme im normalen Müll entsorgen, dann es ist alles zu 100% kompostierbar.
Ich bin gespannt, wie die Lösung sich bewährt und werde natürlich weiter berichten.
Ahoi und Handbreit,
Euer Segelmichel