Ostsee-Törn Fehmarn und Dänische Südsee

Der Mittsommer Ostsee-Törn führte uns von Fehmarn bis ins Zentrum von Kopenhagen. Mit zwei Booten ab Burgtiefe auf Fehmarn ging es mit gemischten Crews hinaus auf die stürmische Ostsee. Am Vorabend tobten noch heftige Gewitter mit Hagelschauern und Sturmböen über den Südstrand. An den Buden hätte man für eine Stunde lang Langlaufski verleihen können. Denn alles war in eine dicke Schicht Hagelkörner eingehüllt. Zum Glück waren am Freitag, als die Crew eintraf, alle Gewitter verzogen.

Eine schöne Runde bis hinauf nach Kopenhagen wurde am Ende mit über 310 nm geloggt. Viele unbekannte, aber versäumte und „hyggelige“ (dän.:gemütliche) Häfen gaben uns für jeweils eine Nacht sicheren Schutz, vorbildlich gepflegte Sanitäreinrichtungen, Strom und Wasser.

Ostseerunde Mittsommer 2018

Meine Crew bestand, bis auf eine Ausnahme, aus Wenig- bis Nichtseglern. Von daher war es harte Arbeit, die aber sehr viel Spaß machte, immer wieder alles zu erklären, genau zu beschreiben wie ein Manöver nun abläuft. Der erste Tag verlangte von der Crew bei 6 Windstärken alles ab. Einen Seekrankheitsbedingten Ausfall mussten wir leider beklagen.  Der zweite Tag versöhnte den „Patienten“ dann wieder mit der Welt. Am Abend, nachdem er nur 10 Minuten an Land verbracht hat, stellte sich sofort Hunger und Durst ein. Denn man ist ja nicht wirklich krank, sondern „kotzt“ sich einfach nur die Seele aus dem Leib, bis man einfach nur noch sterben will. Dieser Spuk ist dann genau so schnell verschwunden , wie er gekommen ist.

Das absolute Highlight war für mich der Aufenthalt in Kopenhagen. Wir steuerten Nyhaven, mitten im Zentrum in der Altstadt an und bekamen sogar für beide Boote einen Platz. Gegenüber in einem alten Plattbodenschiff gab es dann für beide Mannschaften eine sensationelle gemachte Fischplatte. Der Wirt, der ein wenig wie ein dänischer „Catweezle“ wirkte, war sehr bemüht und hatte nicht zu viel versprochen. Nachdem wir uns in sein leeres Boots-Lokal gesetzt hatten, entschlossen sich zum Glück noch mehr zur Einkehr bei Ihm.

Die Angst, mitten in lauter Edel-Kneipen in der Turi-Falle abgezockt zu werden hatte sich zum Glück nicht bewahrheitet.

Das Tief war weiter gezogen und wir befanden uns dann mitten im Hochdruckgebiet. Dadurch wurde der Wind von Tag zu Tag weniger. Streckenweise hatten wir besonders abends noch viel Spaß beim Segeln. Am Morgen dauerte es aber immer länger bis sich der Wind wieder durchsetzte.

Alles in allem ein toller, gelungener und erfolgreicher Törn. Ich fürchte, Dänemark muss ich noch viel genauer erkunden. Ein tolles Revier, mit verträumten und gemütlichen Häfen, voller netter Menschen.

Handbreit,
Euer Segelmichel