Von Brač nach Marina

Alles geht einmal zu Ende. So neigt sich auch dieser Urlaub seinem unausweichlichen Abschluss zu. Am Vorabend unseres Fluges wollen wir in Marina sein und das Boot soweit wieder klar gemacht haben. Wie im letzten Jahr müssen wir die Etappe zu Pipis Liegeplatz fast vollständig unter Motor fahren. Als ob uns der Wind da behalten wollte. Schön wäre es aber bei jedem häufen sich bereits wieder die Gedanken an die nächste Woche, an Kundentermine, Besprechungen und alles was der Alltag an „schönem“ bereit hält. In Summe haben wir mit einem Tag Pause für Kortčula und dem Rückreisetag, an dem wir auch nicht mehr segelten insgesamt über 240 sm ersegelt. Das wären über 380 Autokilometer. Eine schöne Strecke. Dies wird auch auf unserem Überblicksbild sichtbar. Ein ganz schönes Muster haben wir ins Meer zwischen der dalmatischen Inselwelt gezeichnet. Mal sehen was im nächsten Jahr kommt ….
Es sind noch genug Buchten und Häfen übrig.


Von Vis nach Brač


Der wohl beste Segeltag sollte heute folgen. Der Wind hat gedreht und weht von Nord-West. Er nahm ständig zu und die von der Backbordseite heran rollenden Wellen beutelten die arme Pipi ziemlich herum. Beim Steuern musste ich jede Welle und besonders jede siebte große Welle ausgleichen. Dennoch steigerten wir unsere Geschwindigkeit sogar bis auf 6 kn. Nach ungefähr 5 Stunden kamen wir dann wieder in Milna an um nach unserem Außenborder zu sehen.

Matteo hatte ganze Arbeit geleistet. Der Impeller war gewechselt, die Kühlung funktionierte wieder und auch sonst war der Motor wie neu. Das Drehgelenk war ausgetauscht und damit wieder „karintauglich“ für Elmars nächsten Urlaub mit der Familie.

Während Elmar den Motor abholte, saßen wir in sichtweite von Pipi genau an Milnas Hafenmole im Caffe.

Auch hier sollte in kürze das Hafenkino beginnen. Eine Runde von lustigen Niederösterreichern, unschwer an ihrem Dialekt zu erkennen, machte mit dem Kat, der wie ein Hochhaus vor dem Caffe an der Hafenmauer lag, das wohl längste und komplizierteste Ablegemanöver, das wir je gesehen haben.
Als dann nach vielem Hin und Her endlich ein wenig Abstand zwischen den Kat und die Hafenmole gekommen war, ging der Hafenmeister an den Platz der Gruppe im Caffe, nahm eine Fototasche in die Hand und fragte die Herren, ob sie nicht doch etwas vergessen hatten.
Darauf hin bekamen wir ein weiteres Annäherungsmanöver und ein neues Ablegen zu sehen. Dieses mal auch mit viel Ach und Weh. Aber die Tasche kam trocken an Bord und wir bestellen ein weiteres Bier.

Am Abend lagen wir dann wieder in der kleinen Marina und entdeckten eine sehr gepflegte Apartmentanlage. Die dortige Konoba wurde dann am selben Abend noch getestet. Die Palatschinken und das Mousse waren jedenfalls ganz vorzüglich.

Ein leckerer Spieß
Ein leckerer Spieß

Mousse
Mousse

Palatschinken, klassisch mit Marmelde
Palatschinken, klassisch mit Marmelde

Von Drvenic über Šolta nach Vis

Nun folgte ein wunderbarer Segeltag. Halber Wind und in 6 einhalb Stunden segeln wir mit einem Stundenmittel von 4 kn nach Vis.
Diese Insel ist eine der ersten, die von Italien kommend angefahren wird um einzuklarieren.
Vis ist im 4. Jahrhundert von den Griechen gegründet worden. Später folgten die Römer, deren Thermen man immer noch besichtigen kann.
Hier spürt man auf Schritt und Tritt auch den Hauch der Geschichte. Eine wunderbare Insel und eine wunderbare alte Stadt. Schöne Ecken und nette Gassen.

Vis bei Nacht
Vis bei Nacht

Vis, Blick an Pipi vorbei zur Kirche
Vis, Blick an Pipi vorbei zur Kirche

Gasse in Vis
Gasse in Vis

Enge Gassen sind kühl
Enge Gassen sind kühl

Dorfplatz
Dorfplatz

Von Sv. Klement nach Drvenik


Ein weiteres Mal sollte uns der Weg über Milna führen. Wir brachen am Morgen nach einem gemütlichen Frühstück mit Eiern und Schinken auf nach Drvenik. Eine weitere Ankebucht, die sehr flach ist und viele Yachten deswegen „draußen“ warten lässt.
Da unser Außenborder aber in Milna zur Kur war, wollte Elmar genauer wissen, bis wann er denn fertig wird. Natürlich war der Motor noch nicht fertig und wir fuhren weiter bis Drvenik.

In der Bucht gab es eine Konoba und 3 Bojen für Gäste. Alle Yachten die bereits dort waren, lagen aber vor Anker. Neben uns eine Möveninsel, die unsere Ankunft mit heftigem Geplärre kommentierten. Am Abend gab es die berühmten Spaghetti mit Meerwasser :-). Dieses Mal ein wenig verdünnt, damit auch zart besaitete Gaumen etwas vom Essen hatten.

Am anderen Morgen belohnte uns die Sonne beim morgendlichen Bad und begleitete uns dann auch bis zum nächsten Halt.

Kühles Bad in warmer Sonne

Von Hvar nach Sv. Klement oder die Könige der Wellen

Nach dem wir lange genug geschlafen hatten war der Wind leider noch nicht weg. Der Jugo stand immer noch genau von Süd-Ost. Einen kleinen Einkauf und ein paar schöne Fotos später machte wir uns daran Pipi zu drehen und auszulaufen.

Im Kortčulanski Kanal stand der Wind und Schwell, während vom offenen Meer her hohe Wellen heran rollten. Dünung und Windseen aus verschiedenen Richtungen sorgten für extrem kabbeliges Wasser. Als wir jedoch in die Bucht Vinogradisce auf Sv. Klement einlaufen beruhigt sich alles sehr plötzlich. Ein Traum von einer Bucht. Der Anker fällt in türkis blaues Wasser. Wir schwimmen ein wenig und später nach etwas Jause machen sich Elmar und Wolfi schwimmend auf den Weg ins Kaffee. Ich halte Ankerwache und wechsle mich später mit Elmar ab um nach einem Esspresso und einem kleinen kühlen Bier unseren (fast) Nichtwimmer wieder aufs Boot zu bringen.

Nach einer kleinen Pause entscheiden wir uns dann für einen weiteren Ritt auf den Wellen. Wir machen uns auf den Weg in die ACI-Marina auf der anderen Seite der Insel. Die Wellen umkreisten uns wie ein Rudel Wölfe um dann aus einer undefinierbaren Richtung über uns her zu fallen.

Erst nach einer engen Durchfahrt zwischen den Inseln beruhigt sich auf der Leeseite alles. Vorher wussten wir garnicht aus welcher Richtung die Wellen noch kamen. Wie ein bockender Stier schüttelte sich Pipi. Elmar steuerte uns mit großer Ruhe durch die Wellen und schon bald war die Marina mit ruhigerem Wasser unser Hafen. Hafen mit Kino :-), denn bei jedem neuen einlaufenden Boot versammelten sich alle Großadmiräle auf dem Steg um das Anlegemanöver zu beobachten.

Als neben uns ein Lagoon 380 Kat anlegte gab es auch einiges zu schmunzeln. Leinen wurden komplett aufgeschossen an Land geworfen und unter Kopfschütteln des ACI-Peronals flogen diese dann auch gleich wieder zurück aufs Boot. Aber es gab, entgegen der Hoffnung vieler Schaulustiger, kein Problem und nach ein paar wenigen Kommunikationsproblemen machten die jungen Portugiesen dann doch erfolgreich fest.