Nach dem wir lange genug geschlafen hatten war der Wind leider noch nicht weg. Der Jugo stand immer noch genau von Süd-Ost. Einen kleinen Einkauf und ein paar schöne Fotos später machte wir uns daran Pipi zu drehen und auszulaufen.
Im Kortčulanski Kanal stand der Wind und Schwell, während vom offenen Meer her hohe Wellen heran rollten. Dünung und Windseen aus verschiedenen Richtungen sorgten für extrem kabbeliges Wasser. Als wir jedoch in die Bucht Vinogradisce auf Sv. Klement einlaufen beruhigt sich alles sehr plötzlich. Ein Traum von einer Bucht. Der Anker fällt in türkis blaues Wasser. Wir schwimmen ein wenig und später nach etwas Jause machen sich Elmar und Wolfi schwimmend auf den Weg ins Kaffee. Ich halte Ankerwache und wechsle mich später mit Elmar ab um nach einem Esspresso und einem kleinen kühlen Bier unseren (fast) Nichtwimmer wieder aufs Boot zu bringen.
Nach einer kleinen Pause entscheiden wir uns dann für einen weiteren Ritt auf den Wellen. Wir machen uns auf den Weg in die ACI-Marina auf der anderen Seite der Insel. Die Wellen umkreisten uns wie ein Rudel Wölfe um dann aus einer undefinierbaren Richtung über uns her zu fallen.
Erst nach einer engen Durchfahrt zwischen den Inseln beruhigt sich auf der Leeseite alles. Vorher wussten wir garnicht aus welcher Richtung die Wellen noch kamen. Wie ein bockender Stier schüttelte sich Pipi. Elmar steuerte uns mit großer Ruhe durch die Wellen und schon bald war die Marina mit ruhigerem Wasser unser Hafen. Hafen mit Kino :-), denn bei jedem neuen einlaufenden Boot versammelten sich alle Großadmiräle auf dem Steg um das Anlegemanöver zu beobachten.
Als neben uns ein Lagoon 380 Kat anlegte gab es auch einiges zu schmunzeln. Leinen wurden komplett aufgeschossen an Land geworfen und unter Kopfschütteln des ACI-Peronals flogen diese dann auch gleich wieder zurück aufs Boot. Aber es gab, entgegen der Hoffnung vieler Schaulustiger, kein Problem und nach ein paar wenigen Kommunikationsproblemen machten die jungen Portugiesen dann doch erfolgreich fest.