Am nächsten Morgen gab es nach dem Frühstück erst mal richtig was zu falten. Wir bereiten den Seeanker vor. Als erstes wurde er nochmals ausgelegt, die Leinen kontrolliert und dann sorgfältig verpackt.
Danach segelten wir an den Needles vorbei hinaus ins offene Wasser. Beim Passieren der Needles ging es heftig zur Sache. Denn die Wellen, die sich über den Kanal bis vor die Einfaht in den Solent bilden laufen als Grundseen über ein Unterwasserriff. Es gibt also Tage, da geht es hier zu wie im Hexenkessel.
Wenn alles gut vorbereitet ist, dann muss man den Seeanker wirklich nur ins Wasser werfen und warten, bis der Wind einen von den angeschlagenen Bojen (Fendern) weg getrieben hat.
Dabei werden die dünnen Kabelbinder wie bei einem Reißverschluss abgerissen und die lange Trosse läuft aus, bis vorne am Bug am Hahnepott die beiden belegten Enden unter Spannung stehen. Ab dann legt sich das Boot ziemlich genau wie vor Anker in die Welle. Wir haben später ausgerechnet wie stark wir in den 30 Minuten abgetrieben wurden, aber das war quasi nicht feststellbar. Der Wert lag unter der Auflösung des GPS. Eine tolle Sache, allerdings muss alles gut vorbereitet werden.
Nach der wilden Schaukelei war es den meisten von uns dann nicht mehr so wohl und wir waren alle froh, dass wir wieder in den Solent hinein fuhren, nachdem der Seeanker mit viel Muskelkraft wieder an Bord gebracht wurde. Wir legten uns dann in eine Ankerbucht und bereiteten unsere Anfahrt auf Pool durch den Nordkanal vor. Diese Ansteuerung war sehr spannend, denn wir sind durch einen sehr engen Kanal bis in die Nähe der Sunseeker Werft vorgerückt und durften genau vor so einem Monster am Hafenmeisterbüro festmachen.