Wie endgültig …. der Winterblues kann kommen

Heute war es dann wieder so weit. Der November kommt mit Ostwind und Frost um die Ecke. Eigentlich wäre nochmals ein schöner Segeltag gewesen. Aber Hubert, bzw. Sieglinde, meine „Vermieter“ konnten nur heute mit dem Traktor rangieren. Also sollte die alte Damen heute an den Haken genommen werden. Gesagt, getan …

Am Vormittag machten Andy und ich mich auf den Weg zur Old Lady. Als erstes mussten wir die Persenning bei starkem Ost auf dem Steg bändigen, dann Großsegel und Großbaum abschlagen.

Wie im Frühjahr kam auch er Jütbaum wieder zum Einsatz. Dieses mal nur in die andere Richtung. Dank der Tatkräftigen Hilfe meines Sohnes war das „Saisonende“ heute Abend bereits erledigt. Am Kran gab es einen kleinen Stau, aber gegen 16:00 war die Old Lady dann untenrum, dank Dampfstrahler wieder sauber. Ab nach Hause, in dem Fall nach Schuppenberg, wo Hubert und Sieglinde auf uns warteten.

Die Old Lady steht wieder im trockenen Stall und wartet auf ein wenig Zuwendung. Doch dazu später mehr.

Handbreit,
Euer Segelmichel

Und wie wird nun das Wetter?

Am letzten Wochenende machten ich und drei weitere Segelkollegen uns auf nach Hamburg. Es sollte ein langes und intensives Wochenende werden. Am Freitag am Morgen ging es los. Meine Kollegen kamen aus Vorarlberg und haben mich daheim aufgelesen. Lustigerweise saßen dann aber drei Deutsche und nur ein Österreicher in dem Wagen. Aber dank einer freizügigen EU können wir unseren Wohnort ja ohne Probleme wählen. Doch das soll von der eigentlichen Geschichte nicht ablenken.

Die Kreuzerabteilung des DSV bietet regelmäßig interessante Seminare an. So auch dieses Wetterseminar. Es sollte in den Räumen des DWD in Hamburg stattfinden. Das Seewetteramt, eine altehrwürdige Institution die in der Geschichte ihres Bestehens nur an einem einzigen Tag, dem 8.Mai 1945, keine Wetteraufzeichnungen gemacht und keinen Wetterbericht herausgegeben hat, war genau die richtige Location für unser Seminar.

Neben uns reisten noch viele Interessierte aus der ganzen Republik an und mit Blick auf die Landungsbrücken und den Hambuger Hafen vergingen die beiden Tage wie im Flug.

Das Highlight war für mich, das eigenhändige Zeichnen von Wetterkarten. Aus Stationsmedungen mit Luftdruck, Temperatur und ggf. Windrichtung und Stärke wird ein Wetterbericht. Plötzlich waren diese Karten nicht einfach nur Linien und kryptische Zeichen auf einem Papier, sondern begannen zu leben, sich zu bewegen. Abschätzen aus welcher Richtung der Wind kommt und vor allem, wie stark er wohl weht, das sind für einen Segler wirklich wichtige Fähigkeiten. Natürlich gibt es das Internet und viele Quellen guter Vorhersagen, aber weit weg von der Küste ist der Segler eben auf Sehen, Schmecken und Fühlen angewiesen. Auf ein inneres Bild des Wettergeschehens, und eben die Fähigkeit auch mit wenig Informationen die Situation besser einschätzen zu können. Es geht ja darum Gefahren zu erkennen und zu vermeiden.

Der Referent, der ehemalige Leiter des Seewetteramtes, machte seine Arbeit wirklich gut. In launiger und kurzweiliger Art und Weise gab er den Stoff zum besten. Zusätzlich hatten wir die Möglichkeit die Seewetter-Warnzentrale zu besichtigen. Dort sitzen an sieben Tagen rund um die Uhr Meteorologen, die das Wetter, die Meldungen und die Ergebnisse der immer wieder neu berechneten Prognosen, der einzelnen Wettermodelle vergleichen und für uns „Konsumenten“ übersetzen. Das Wetter-Fax, der kompakte Bericht für die einzelnen Seegebiete wird dort verfasst und wir können es dann z.B. mit Navtex empfangen. Beim nächten mal, werde ich ein Bild von den Menschen vor Augen haben, die ihn verfasst haben, wenn ich die Zeilen lese.

Zur Belohnung gab es am zweiten Tag noch einen atemberaubenden Blick von der Aussichtsplattform des Gebäudes hinunter zu den Landungsbrücken und über den Hafen.

Hamburg ist natürlich immer eine Reise wert. Es gab für uns Binnenländer viel maritimes zu sehen und zu bestaunen. Die beiden Abende haben wir außerordentlich gut gegessen. Aber vieles wartet noch darauf beim nächsten Besuch erkundet und besichtigt zu werden.

Die Fahrt zurück, bei der wir uns natürlich wieder am Steuer abgewechselt haben, verlief ohne große Störungen. Es war trocken, wenig Verkehr und der besonders nahe und volle Mond brachte zusätzliches Licht auf die herbstlich dunklen Straßen.

Soweit zum Wetter!

Handbreit, Euer Segelmichel

Der Segelsommer geht zu Ende

Die herbstliche Melancholie tritt raumgreifend in den Mittelpunkt. Blätter färben sich in den schönsten und wärmsten Farbtönen um dann schließlich doch zu Boden zu fallen. Zähe Morgennebel halten sich manchmal bis Mittags oder bleiben bleiern als Hochnebel über der Landschaft liegen und lassen Sonne und Himmel nur erahnen. Er ist da, der Herbst. Im Hafen wird ein Boot nach dem anderen aus dem Wasser geholt und in ein kuscheliges Winterlager verbracht. Freie Liegeplätze gibt es jetzt im Überfluss.

Aber Old Lady darf noch ein wenig im Wasser bleiben. Ich hoffe noch auf ein paar schöne Ausfahrten. Zugegeben, die beginnen eher spät, sobald sich der Nebel lichtet, aber die Stimmungen auf dem Wasser sind dafür unbeschreiblich. Ebenso hoffe ich auf ein paar kräftige Herbstwinde, die das Segeln noch einmal so richtig schön werden lassen. EIn paar mal hat es auch geklappt, sowohl mit dem erwünschten kräftigeren Wind, als auch mit goldenen, herbstlichen Sonnenuntergängen.

Die eingefangenen Eindrücke spiegeln es ein wenig wieder. Aber bald wird es wohl auch bei uns so weit sein, Mastlegen, Boot kranen und dann ins Winterlager. Genau das ist bei mir die Ursache für den Blues … Es ist einfach so endgültig.

Aber, um es mit Digger-Hamburg, alias Stephan Boden zu sagen, es sind nur noch … Tage bis Frühlingsanfang.

Ahoi und Handbreit,

Euer Segelmichel

Kurzes Update

Nachdem mein Kollege sein Boot nicht zur Abnahme vorstellen konnte, war mein Gastspiel in Lindau schneller beendet, als angenommen. Nach einer guten Woche konnte ich die Old Lady also wieder nach Gohren verholen. Die Anfahrt erfolgte mit der Bahn. Ich hatte in Lochau ein Skippertraining abzuhalten, dass nur bis 13:00 geplant war. Danach ging´s ab Lochau mit der Bahn bis nach Lindau. Das ist genau eine Station weiter …

Irgend wie eine coole Sache, mit der Bahn zum Boot. Die Old Lady fand ich an gewohnter Stelle. Allerdings gab es eine kleine Beschädigung am Boot. Ohne Ruckdämpfer sind die Belastungen für die Klampen und Lippen ganz erheblich. Ich wollte die Festmacher nicht zu locker hängen lassen, deshalb gab es bei jeder größeren Welle einen ordentlichen Ruck. Die Klüse, bzw. der Beschlag mit den Lippen, durch den der Festmacher geführt wird, ist auf eine kleine Erhöhung geschraubt. Und dieses kleine Stück Holz ist mit Sikkaflex aufgeklebt und zum Deck hin abgedichtet. Da es teilweise sehr windig, fast schon stürmisch war, und der Schwell, der vorbeifahrenden Kursschiffe im Lindauer Hafen sein übriges tat, ist es also nicht verwunderlich, dass irgend etwas auf Dauer der Belastung nicht standgehalten hat.

Eine der Schrauben war gebrochen und die andere ziemlich verbogen. Ich konnte die Schraube herausdrehen und den Beschlag entfernen. Das war also nicht so schön. Später sollte sich herausstellen, dass die abgebrochene Schraube nicht zu entfernen war, ohne den ganzen Bugkorb zu lösen.

Aber was soll´s, da müssen wir eben durch oder anderweitig Improvisieren. Dazu später mehr ..

Handbreit, Euer Segelmichel

Dem Löwen den Rücken kraulen oder Old Lady hat verholt

Mein Kollege hatte es bereits angedeutet, er braucht seinen Platz in Gohren. Das bedeutete kurzfristig einen neuen Liegeplatz zu finden. Die erste Wahl war Lochau, denn da bin ich „Job-bedingt“ öfters. Aber leider hat das noch nicht geklappt. Dank Florian von Sporer-Yachting bin ich jetzt aber an einem ganz besonderen Ort gelandet. Er hat mir den Kontakt zum Lindauer Hafenmeister hergestellt.

Die Jungs: Andy, George, unser Austauschschüler und Stefan waren mit von der Partie. Leider ging es wegen dem Schlafdefizit der Jungs erst gegen Mittag an den See. Sylvi brachte uns nach Kressbronn und nutzte auf dem Rückweg die günstigeren Benzinpreise in Österreich.

Unser Ziel war Lindau. Der Platz für die Old Lady war noch nicht frei, aber das andere Boot wird wohl auch noch in Kürze verholt werden. Dann liegt sie wieder an einem schönen Schwimmsteg. Ein leichter Wind führte uns Raumschots oder auch im Butterfly gen Lindau.

Die Temperaturen verlangten aber einen intensiven Badestopp. Nach ging es weiter. Dem Umstand geschuldet, dass Andy wieder nach München musste und George natürlich Frankreich im EM-Endspiel verlieren sehen wollte, warfen wir bei Zeiten den Motor an.

Besondere Aufmerksamkeit gilt in Lindau den Kursschiffen der Bodensee-Schiffahrts-Betriebe, eben die weisse Flotte. Und flott kommen sie auch immer aus dem Hafen geschossen, bzw. hinein. In einer Lücke schlüpften wir hinein und machten in einer „fremden“ Box fest. Dabei hatte ich ganz vergessen, dass vorab zu besprechen. Natürlich waren Festmacher und Fender vorbereitet, aber so ganz ohne Instruktionen ging es dann nicht. Da wenig Wind war, hielt uns Stefan mit dem Festmacher am Steg und Andy und ich angelten die Tippleinen und belegten die hinteren Festmacher an den Dalben.

Das beste an diesem Hafen ist allerdings die Verkehrsanbindung. Von Wangen nach Lindau, bzw. von Lindau nach Wangen fährt regelmäßig ein Zug. Die paar Schritte vom Bahnhof zum Steg sind kürzer als sonst vom Parkplatz zum Boot. Ein ganz neues Segelgefühl …

Aber davon später mehr!

Ahoi,
Euer Segelmichel

 

Solo die Erste

Nach den vielen Regenfällen der vergangenen Tag sagte die Wettervorhersage für den gestrigen Freitag Sonne satt voraus. Deswegen habe ich am Donnerstag am Abend noch die Tasche gepackt und bin zur Old Lady gefahren. Die üblichen Arbeiten standen an, Ganzpersenning entfernen und verpacken, Wasser holen im neuen Faltkanister und das kleine Sonnensegel aufbauen, damit am Morgen wenigstens das Cockpit nicht total feucht ist. Es ist zwar bereits Juni, aber am Morgen wird es immer noch empfindlich kühl und die feuchte Luft kondensiert sofort.

Die erste böse Überraschung gab es beim Füllen des Kanisters, denn genau an den Ecken, an denen er so schön klein zusammen gefaltet ist, waren nach dem ersten füllen bereits Haarfeine Löcher. Zwei hauchdünne „Wasserstrählchen“ beförderten das kühle Nass wieder nach draußen. So konnte ich den Kanister also nicht lagern. Was lag also näher, als ihn ins Waschbecken zu stellen. Schließlich habe ich den Grauwasserauffangbehälter bereits letztes Jahr angeschlossen. Was aktuell fehlt, ist die Verbindung von der Fußpumpe zum Wasserhahn und die erste Füllung des Wassertanks. Aber darauf will ich eigentlich vorerst verzichten.

Am anderen Morgen stand das Waschbecken halb voll, bis eben der Pegel im Behälter und im Waschbecken gleich waren. Ein schönes Geräusch, dieses Plätschern, als ich den Stöpsel im Waschbecken dann gezogen habe. Es funktioniert also …

Dann bereitete ich mir den üblichen Kaffee mit der italienischen Kaffeemaschine. Leider ergibt das immer nur eine Tasse, aber dafür ist er sehr stark und schmeckt gut. Schnell noch Wasser aufgesetzt und einen Caro-Kaffee und eine Kanne Tee für den Tag angesetzt. Jetzt noch ein paar Cookies und der Tag kann beginnen.

Bis Andy vorbei kommt, sollte es noch ein wenig dauern, also könnte ich noch ein paar Pflichtarbeiten erledigen. Ich habe einen besonders langen Festmacher angefertigt, der mir bei Solo-Touren als Sorgleine dienen soll. Dem habe ich gleich zwei ordentliche Taklinge verpasst. Danach habe ich die Fuge zwischen den Haltegriffen und dem Deckshaus mir weißem Sikkaflex verschönert. Ich war noch mitten in der Arbeit, da kam Andy bereits. Er hatte eine schöne Motorrad-Route ausgesucht und wollte eben nicht bereits am Vorabend anrücken und den ganzen Tag bleiben. Allerdings sollte unsere gemeinsame kleine Ausfahrt nicht mit besonders viel Wind gesegnet sein. Aber es war sehr entspannend und gegen Mittag setzte ich ihn dann wieder im Hafen ab.

Ich begann dann noch ein wenig weiter zu werkeln. Der Kabelbaum, der vom Motor zum Bedienpaneel führt enthielt noch ein „undefiniertes“ Kabel. Was da wohl für ein Signal oder für eine Spannung ankommt? Ich hatte versucht bei Farymann etwas über die Motorelektrik zu erfahren. Nach einigem Suchen bin ich auch fündig geworden. Den Schaltplan habe ich einigermaßen verstanden, es sollte noch Anschlüsse für einen Drehzahlmesser geben. Ich wollte aber eine Spannungsanzeige und einen Betriebsstundenzähler anschließen, die ich bereits in vorhandene Löcher im Cockpit eingebaut habe. Also bin ich mit dem Multimeter angerückt und habe bei eingeschaltetem Motor 12,8 V gemessen. Und bei laufendem Motor zu meiner Freude ebenso. Jetzt gab es also eine elegante Lösung, ohne dass ich weitere Kabel vom Motor oder der Batterie unter dem Cockpitboden in Richtung Steuerpaneel ziehen musste. Für den Pinnenpilot hatte ich bereits ein weiteres Kabel, abgesichert mit 10A vom neuen Verteiler an der Starterbatterie zur anderen Seite verlegt. Der eiserne Gustav ist ja zum einen sehr wichtig für mich, wenn ich alleine segeln will und zum anderen meist in Betrieb, wenn ich unter Motor fahre. Warum soll er dann also nicht an der Starterbatterie hängen, die wird ja auch vom Motor gespeist.

Eigentlich wäre es jetzt auch möglich gewesen, den eisernen Gustav (Raymarine ST1000+) an die Versorgungsbatterie zu hängen, denn ich habe seit dieser Saison einen Sterling B2B Lader BBW1225. Damit wird die Versorgungsbatterie bei Motorbetrieb mit aufgeladen, sobald die Starterbatterie wieder voll ist. Eine tolle Sache, denn es wird mit IUoUo-Kennline passend für den Batterietyp geladen. Damit brauche ich keinen Landstrom um die Batterien zu laden, ein halbes Stündchen mit dem Motor fahren reicht bereits. Aber egal, der Eiserne hängt direkt an der Starterbatterie und solle in Kürze zu Ehren kommen. Denn der Wind war wieder ein bisschen stärker geworden, mein Parkschein war noch bis 20:45 gültig, warum also nicht noch mal raus fahren.

An- und Ablegen geht alleine schon ganz gut. Das habe ich bereits oft gemacht. Aber ich habe mich bisher nie getraut die Segel zu setzen, wenn ich alleine bin. Denn unter Motor, also gegen den Wind, kann und darf man die Pinne der Old Lady auf keinen Fall loslassen. Denn nur unter Segeln fährt die Dame einfach geradeaus, wenn sie denn gut getrimmt ist. Unter Motor schlägt die Pinne wild aus und meistens geht das Boot sofort auf Kreisfahrt. Und zwar sehr enge Kreise, passend zur „harten Ruderlage“.

Vor lauter Spannung und Aufregung habe ich nun weder ein Bild gemacht, noch habe ich das Tracking von der Navionics-App gestartet. Zweiteres habe ich dann aber nachgeholt und wenigstens den Track vom Bergen der Segel aufzeichnen können.

Der letzte Schlag, der fast genau Richtung Westen geht, den hat der Eiserne gesteuert während ich die Segel geborgen und die Fender in Position gebracht habe. Wie mit dem Lineal gezogen. Trotz Wellen von Motorbooten und Kursschiffen. Er hat richtig gut gesteuert. Ich kann also sagen, es geht …. Auch Solo.

Handbreit,

Euer Segelmichel

Mit Rauschefahrt zum Vatertag

Gestern war ja wirklich Kaiserwetter. Mit 4 Bft in Böen 5 hatte man uns auf’s Wasser gelockt. Und tatsächlich einmal bis Lindau dann bis Meersburg und wieder zurück hat es gereicht.

Um die 35 sm standen am Ende auf der Logge. Maxspeed 7 kn. Das ist Rekord für die alte Dame. Sie hat sich ganz schön auf die Seite gelegt und jeden Drücker mitgenommen. Ein sensationeller Tag in kleiner Männerrunde. Davon gerne mehr …

Handbreit,
Euer Segelmichel

Mal wieder was ganz anderes oder ein Nachtrag

Aus irgend einem Grund scheint es mich besonders im Frühjahr hinaus zu treiben. Genau in der selben Woche habe ich vor einigen Jahren auch die SKS-Prüfung abgelegt. Dieses mal soll es der SSS werden. Mit Florian Sporer und der ganzen Mannschaft ging es nach Portoroz. Von dort aus mit einer Dufour 44 (Jonathan Pink) weiter die istrische Küste entlang. Jetzt im Frühjahr sind nicht so viele Italiener und Österreicher da, wie vergleichsweise zur Saison. Aber an den Flaggen der im Hafen liegenden Boote sieht man, wo z.B. Graz seinen Mittelmeerhafen hat.

Die Übungen waren gut und wichtig. Besonders das intensive Radartraining hat uns Prüflinge sehr gepackt. Am Anfang sieht man einfach nur „einen Topfen“ oder bunte Flecken. Später, mit etwas Übung tun sich dann plötzlich Buchten oder Hafeneinfahrten auf. Man sieht Boote auf einen zukommen oder vorbei fahren. Ebenso wie vieles eine Frage der Übung. Aber nur unter Radar im Nebel, da würde ich vermutlich lieber das Kartenbild überlagern. Das ist wirklich schwierig.

Besonders herausfordernd war die Anlegeübung. Man beachte das auf den Ballfender aufgeklebte rohe Ei. Ziel war es die Tonne zu berühren oder eben fast zu berühren und das Ei sollte ganz bleiben. Mit viel Einsatz und großem Spaß haben sich hier alle ins Zeug gelegt.

Am Ende der Woche konnten wir auf neue gelernte Rettungsmanöver, einige Seemeilen und wieder ordentlich Praxis zurück blicken. Kein Wunder, dass am Ende die Prüflinge (Rafael, Richard und Michael) auch glücklich über die bestandene Praxisprüfung sein konnten.

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Wäre die nicht gewesen und hätten wir nicht ganz so viel Trainiert, dann hätte man fast glauben können, wir waren im Urlaub.

Drei Prüflinge, drei Mitfahrer als Crew sowie Ludwig und Florian.
Die Mannschaft mit Ludwig (der kleine Dicke im Vordergrund)

Handbreit, Euer Segelmichel

Der Mast steht, der Frühling geht

Am Freitag haben Andy und ich den Mast gestellt. Es war ein wenig langwierig, denn beim Sortieren und Vorbereiten hatten wir noch keine Erfahrungswerte. Im Zeitraffer sieht es ganz in Ordnung aus. Aber ich denke, mit der Übung kommt auch mehr Geschwindigkeit.

Nach unserer ersten Proberunde unter Motor haben wir uns dann schon fast wie echte Seenotretter gefühlt. Denn ein Segelboot war beim Versuch in den Hafen zurück zu kehren mit Motorausfall vor der Einfahrt „liegen“ geblieben. Die beiden versuchten zwar mit Paddelunterstützung und mit Ruderschlägen vorwärts zu kommen, aber Andy stoppte neben den beiden auf, ich nahm eine Leine über und wir schleppten die beiden Unglücksraben bis vor den Steg 8, der fast bei uns am Ende des Hafens lag. Da hätten die beiden noch eine ganze Weile gepaddelt. Aber unter Seglern hilft man sich einfach. Obwohl einige bereits an dem Boot vorbei gefahren sind ohne zu fragen ob sie Unterstützung brauchen.

Der Frühling zieht nun mit Macht im Süden ein. Die Bäume blühen und die Sonne hat schon wieder richtig Kraft. Nur schade, dass zum 01. Mai eher mit Regen und Kälte zu rechnen ist.

Handbreit,

Euer Segelmichel

Eine Dame rangiert die andere

Heute, zwischen den Schneeschauern war es endlich so weit.

Die Old Lady wurde ins Freie rangiert und es ging gleich los nach Gohren. Das erwartete Chaos blieb aus. Da das Wetter nicht so einladend war, kam ich quasi sofort an die Reihe. Ich konnte noch den Rumpf an den ausgesparten Stellen kurz überstreichen. Und schon schwamm sie. Die kurze Fahrt in die Box mit gelegtem Mast wurde von Böen und Graupel begleitet.

Im frischen Wind bändigte ich ein paar Folien und und deckte zur Vorsicht alles ab.

Am Freitag stellen wir dann im schönen warmen Wetter den Mast. So ist zumindest der Plan.

Handbreit,
Euer Segelmichel