Von Sv. Klement nach Drvenik


Ein weiteres Mal sollte uns der Weg über Milna führen. Wir brachen am Morgen nach einem gemütlichen Frühstück mit Eiern und Schinken auf nach Drvenik. Eine weitere Ankebucht, die sehr flach ist und viele Yachten deswegen „draußen“ warten lässt.
Da unser Außenborder aber in Milna zur Kur war, wollte Elmar genauer wissen, bis wann er denn fertig wird. Natürlich war der Motor noch nicht fertig und wir fuhren weiter bis Drvenik.

In der Bucht gab es eine Konoba und 3 Bojen für Gäste. Alle Yachten die bereits dort waren, lagen aber vor Anker. Neben uns eine Möveninsel, die unsere Ankunft mit heftigem Geplärre kommentierten. Am Abend gab es die berühmten Spaghetti mit Meerwasser :-). Dieses Mal ein wenig verdünnt, damit auch zart besaitete Gaumen etwas vom Essen hatten.

Am anderen Morgen belohnte uns die Sonne beim morgendlichen Bad und begleitete uns dann auch bis zum nächsten Halt.

Kühles Bad in warmer Sonne

Das hab ich alles selbst getrunken

Sagt hier unser Wolfi

Dafür haben wir auch 9 mal angelegt 🙂

Blick in die Bucht Vinogradisce auf Sv. Klement

Da kommt schon Karibic Feeling auf:

Kakteenpracht in Palmizana (ACI Marina)

Blick auf die Marina

Von Hvar nach Sv. Klement oder die Könige der Wellen

Nach dem wir lange genug geschlafen hatten war der Wind leider noch nicht weg. Der Jugo stand immer noch genau von Süd-Ost. Einen kleinen Einkauf und ein paar schöne Fotos später machte wir uns daran Pipi zu drehen und auszulaufen.

Im Kortčulanski Kanal stand der Wind und Schwell, während vom offenen Meer her hohe Wellen heran rollten. Dünung und Windseen aus verschiedenen Richtungen sorgten für extrem kabbeliges Wasser. Als wir jedoch in die Bucht Vinogradisce auf Sv. Klement einlaufen beruhigt sich alles sehr plötzlich. Ein Traum von einer Bucht. Der Anker fällt in türkis blaues Wasser. Wir schwimmen ein wenig und später nach etwas Jause machen sich Elmar und Wolfi schwimmend auf den Weg ins Kaffee. Ich halte Ankerwache und wechsle mich später mit Elmar ab um nach einem Esspresso und einem kleinen kühlen Bier unseren (fast) Nichtwimmer wieder aufs Boot zu bringen.

Nach einer kleinen Pause entscheiden wir uns dann für einen weiteren Ritt auf den Wellen. Wir machen uns auf den Weg in die ACI-Marina auf der anderen Seite der Insel. Die Wellen umkreisten uns wie ein Rudel Wölfe um dann aus einer undefinierbaren Richtung über uns her zu fallen.

Erst nach einer engen Durchfahrt zwischen den Inseln beruhigt sich auf der Leeseite alles. Vorher wussten wir garnicht aus welcher Richtung die Wellen noch kamen. Wie ein bockender Stier schüttelte sich Pipi. Elmar steuerte uns mit großer Ruhe durch die Wellen und schon bald war die Marina mit ruhigerem Wasser unser Hafen. Hafen mit Kino :-), denn bei jedem neuen einlaufenden Boot versammelten sich alle Großadmiräle auf dem Steg um das Anlegemanöver zu beobachten.

Als neben uns ein Lagoon 380 Kat anlegte gab es auch einiges zu schmunzeln. Leinen wurden komplett aufgeschossen an Land geworfen und unter Kopfschütteln des ACI-Peronals flogen diese dann auch gleich wieder zurück aufs Boot. Aber es gab, entgegen der Hoffnung vieler Schaulustiger, kein Problem und nach ein paar wenigen Kommunikationsproblemen machten die jungen Portugiesen dann doch erfolgreich fest.

Bei Zlatan, dem Winzer

Aber Elmar hat auch das geschafft.

Dieser mini Hafen ist bei Jugo eine knifflige Sache.

Von Lastovo nach Hvar

Tags darauf, nach einem ausgiebigen Bad und einigen Inspektionstauchgängen an der Pipi, brachen wir dann wieder auf mit dem Ziel Hvar. Wir wollten zu Zlatan, dem Winzer mit dem Weinkeller unter dem Meer. Die Vorhersage war gut, immer Halber Wind bis zum Ziel. Jedoch wusste wohl der Wind nichts davon und schlief einfach ein. So fuhren wir nun längere Zeit unter Motor und bauten bald den Sonnenschutz auf um nicht schon vor dem Abendessen selber gegrillt zu werden.

Kurz nach dem wir Kortčula passiert und Kurs auf Hvar namen, setzte der Wind, ein alter Bekannter mitten im Kortčulanski Kanal wieder ein. In dieser Meerenge zwischen Kortčula und Hvar entsteht durch die Düsenwirkung immer ein sehr heftiger Wind. So war es auch dieses Mal. Leider konnten wir dadurch kaum durch die enge Einfahrt in den kleinen Hafen, direkt vor Zlatanotok schlüpfen.

Nach mehreren Vorbeifahrten versuchte Elmar rückwärts gegen den Wind in einer Linkskurve in den Hafen zu fahren. Doch so ein Langkieler ist wirklich schwer zur kontrollieren. Und bei dem starken Seitenwind war es unmöglich. Der letzte Versuch wurde dann also vorwärts gestartet und im extrem kleinen Hafenbecken konnten wir die Pipi dann gerade vor dem Grill des Resaurants stoppen. Wirklich genau neben dem Küchenfenster.

So nah haben wir bislang noch nie neben dem Boot unseren Restaurantplatz gefunden.

Kühl und erfrischend …

Die Weinkarte war dann eine echte Herausforderung. Beste Weine wollten alle degustiert werden. Wir blieben dann bei einem von Zlatans Weinen direkt von der Insel Hvar hängen. Eigentlich hätten wir auch noch die Roten probieren sollen, aber es war dann schon spät und Zeit fürs Bett.

Käpt´n Nemos Weinkeller

Porto Rosso auf Lastovo

In dieser schönen Bucht wartet die Konoba Porto Rosso auf Gäste. Ein Traum!
Die flache Einfahrt (ca. 2m) verhindert den Zufluss von kaltem Wasser. Deswegen gedeihen hier alle Fische und sonstiges Getier. Die Temperaturen sind um einiges höher als an vielen anderen Plätzen.

Lastovo und eine der schönsten Buchten der Welt

Nachdem sich der Jugo beruhigte konnten wir weiter. Das ursprüngliche Ziel, Dubrovnik, haben wir gestrichen, da es bei diesem Wind absolut keinen Sinn machte. Dafür ging es nun Richtung Lastovo. Das Wetter war nicht mehr so schön, da nach dem Jugo sehr viel Wärme und feuchte Luft heran transportiert hatte.
Wolken und Wind begleiteten uns fast den ganzen Weg nach Lastovo. Mit 18-20 kn Wind segelten wir unter Vollzeug durch höhere Wellen und näherten uns stetig unserem Ziel. Dort angekommen wurde es im Lee der Insel nicht nur ruhiger, sondern auch zusehends schöner.

In einer Ankerbucht, direkt vor einem ehemaligen U-Bootbunker ließen wir den Anker fallen und machten Mittagspause. Einwirklich krasser Gegensatz, türkisfarbenes Wasser und so ein martialischer Schlund, des ehemaligen Tito-Kommunismus, der sich in die Bucht öffnet.

Später bekamen wir noch Besuch von einer riesigen englischen Motoryacht, Blue Bird, die ein Segelboot, ähnlich unserem begleitete. Viele, offensichtlich sehr reiche Menschen, wurden an Land gefahren, um dort zu Speisen. Wir machten uns angesichts der Snobs weiter auf den Weg in Richtung Porto Rosso. Einer weiteren Traumbucht, die geschützt und mit einer flachen Einfahrt kaum kaltes Wasser aus der Adria herein lies. Ein Fischparadies! Kristallklar und viel wärmer als erwartet.

Hier sollten wir dann am Abend das 3:1 von Kroatien gegen Irland beim Essen erleben.

Meeresfrüchte Vorspeisenteller

Kortčula

Bereits um 7 Uhr gingen die ersten Arbeiten im Hafen von statten. Pontons wurden eingekrant und sollten teilweise per Boot verholt werden.

Da uns der Jugo leider weiterhin den Zugang zur Meerenge verweigerte, entschieden wir uns kurzerhand für ein Taxi. Die Männer, die uns am Morgen mit Kranarbeiten geweckt hatten, waren sehr Hilfsbereit. Einer rief gleich seinen Sohn Ivan an, der als frisch gebackener Taxiunternehmer tätig war. Es brachte uns in die Altstadt von Korčula

Die Insel Kortčula mit der Stadt gleichen Namens ist ein echtes Kleinod. Gegründet von den Venezianern als Vorposten, spürt man hier immer noch den Geist vom Marco Polo. Angelegt in Form eines Blattes verzweigen sich die Gassen wie die Rippen vom Stengel. Auf der Mittelachse liegt die Kirche, wie so oft auf dem höchsten Punkt.

Im neuen Teil der Stadt ist buntes Treiben. Touristen werden in ganzen Herden die Reppen hinauf und hinunter getrieben.

Hier erwirbt Wolfi bei einem der vielen Händler seine Kappe, die dem deutschen Afrika Corps sicher auch gut gefallen hätte. Er muss seinen etwas geröteten Nacken schützen. Und das geht am besten, wenn er bedeckt ist. Wirklich sehr schick 🙂

Der Rettende Hafen von Prigradica

Der Jugo stand zusammen mit dem Strom vor dem Kortculanski Kanal. Mit einem Knoten mühten wir uns unter Motor gegenan. Nach vielen Stunden entschieden wir uns dann für den nächsten Hafen.