Der Neue und Polly

Heute hab ich einen Messetag in Düsseldorf eingeschoben.

Den neuen Motor hab ich gleich mal angesehen. Der würde wohl passen.

Nach ein paar Vorträgen im Segel-Center kam das Highlight. Stephan Boden alias Digger und Polly. Der Vortrag hat Lust gemacht auf das Buch. Stephan hat es natürlich signiert sogar für Segelmichel.

Handbreit
Euer Segelmichel

Der leicht geänderte Maßstab

Gestern hab ich mal geschaut wie die Profis so arbeiten.
Ich hatte die Gelegenheit mit meinen Kolleginnen die Meyer-Werft zu besichtigen. Eine lange Reihe von Superlativen.

Und Papenburg ist das Wolfsburg der Schifffahrt.
Hier das neue Forschungsschiff „Sonne“.

Das Bild kann die Dimensionen nicht wiedergegeben. Am besten Ihr schaut selbst mal vorbei.

Handbreit

Euer Segeichel

Der zweite Streich …

Auch heute gab’s wieder was auf die Ohren. Die zweite Seite wurde heute vom alten Baumarkt-Lack befreit.

Vorher

Und nachher

Es war allerdings etwas schwieriger. Der Lack hat sich kaum ablösen lassen.

Mal seh’n bis wann ich wieder dazu komme. Jetzt steht das erste Projekt ins Haus und ich muss verreisen.

Handbreit

Euer Segelmichel

Der Lack ist ab

Zumindest an der Steuerbordkajütwand. Heißluft, Spachtel und ein Podcast (natürlich Bits und so) im Ohr. Dann war nach zweieinhalb Stunden endlich mal was zu sehen. Ich bin gespannt ob die Beize das Mahagoni wiederbeleben kann.

Handbreit
Euer Segelmichel

Es geht weiter und es kommt schlimmer ….

Gestern konnte ich den Kasten für das Schiebeluk entfernen. Entgegen meiner Annahme war er nicht von unten, sondern seitlich an den beiden Leisten befestigt, auf denen das Luk gleitet. Erst nach einer schweißtreibenden Behandlung mit Heißluft und dem Spachtel kamen weitere Schraubenköpfe zum Vorschein. Allerdings auch mehrere rotte Stellen.
Das antike Sikka-Flex wurde im Heißluftstrom auch etwas geschmeidiger und gab letztlich auch die Fuge preis. Nun es kam wie es kommen muss, wenn altes Sperrholz immer nur zugetüncht wird. Mit einem herzzerreißendem Krack blieben Teile des Rahmens auf der Strecke.
Bei genauerem Augenschein aber nicht verwunderlich, einigen Stellen sah man das Alter nun wirklich an. Nach dem Lösen der Schrauben auf den Gleitschienen ließ sich dann auch das Luk elegant aus der Führungsschiene lösen. Dem Luk fehlt Gott sei Dank nichts. Außer natürlich einer Auffrischung des Lacks. Von der Substanz her ist es vollkommen in Takt.

So, was sollte ich noch mit dem angebrochenen Nachmittag anfangen. Ich wollte die Isolierung und die Deckenverkleidung in der Kajüte wieder anbringen. Aber das entwickelte sich schnell zum Kampf „Mann gegen (störrisches) Boot“. Mit Spencer Tracy als „alter Mann“ und das Meer will ich mich einmal Altersmäßig und auch sonst nicht vergleichen. Es dauerte bis ich endlich gelernt hatte auf was es ankommt, diese Teile wieder in Position zu bringen. Allerdings hat der Bootsbauer, in weiser Voraussicht, alle Teile ordentlich beschriftet. Schön nummeriert und nach Backbord und Steuerbord getrennt.

Das Arbeiten über Kopf auf engem Raum ist auch nicht so richtig meins. Im Sitzen komme ich nicht an die Decke und um Stehen bin ich etwas zu Groß und muss mich klein machen. Da fallen einem irgend wann doch mal die Arme runter und ein weiterer der ungezählten Seufzer kommt einem über die Lippen.

Aber, am Ende wird bekanntlich alles gut. Und so auch dieses Mal. Zufrieden klappe ich die Plane über den an der „Decke“ abgehängten Mast und schütze den Niedegang und das offen stehende Dach ohne Luk, vor dem Dreck, den die Katzen und der Wind manchmal vom Scheunenboden nach unten schicken. Der Hof und der Stadel, wie man hier im Allgäu sagt, sind sicher jünger als mein Boot, aber das Boot ist deutlich sauberer. Das Boot befindet sich ja fast im berühmten stillen Winkel, den jeder Hof im Allgäu hat. Hier wird alles gesammelt, was der Bauer nicht wegwerfen will und vielleicht irgend wann nochmals brauchen kann. Aus diesem Grund sammeln sich auch Spinnweben, Staub und sonstiges. Bis mal wieder einer dran stößt oder eine Katze auf leisen Pfoten auf Mäusejagd geht. Dann rieselt eben nicht der Schnee, sondern neben Tannennadeln auch Staub und Dreck. Die Technik mit den Planen muss ich dann beim Lackieren wohl noch einwenig verbessern. Aber das wird wohl noch dauern. Schon der Temperaturen wegen.

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Das Ding ist los …

Jetzt ist das „Ding“ lose. Da die untere Leiste teilweise rott war, musste ich nicht mehr ganz so behutsam arbeiten. Ich konnte die Leiste weg stemmen, ohne den Deckel zu verletzen. Sieht schlimm aus, ist es auch wohl. Aber ich möchte ja eine Sprayhood haben, damit ich besser nach vorne sehen kann.

Der Kasten vom Schiebeluk ist zwar nun lose, aber die Sikka-Fugen kleben so extrem, dass ich es bisher noch nicht geschafft habe das Ganze zu entfernen. Sowohl der Kasten, als auch das Schiebeluk brauchen dringend einen passenden Anstrich.

Deckshaus

Wenn wir jetzt noch Hanfsamen säen …

Gestern habe ich noch angefangen den Aufbau auf dem Deckshaus zu entfernen. Anfangs war ich noch ganz euphorisch, als ich die Deckenverkleidung und dann die Schrauben, die den Aufbau von unten durch das Kajütdach hielten, entfernen konnte.

Allerdings ließ sich das Ding leider nicht so ohne weiteres entfernen. Von außen wurde es durch eine hartnäckige Sikka-Flex-Fuge gehalten. Aber warum konnte ich es weder anheben, noch entfernen?

Es sind auf geheimnisvolle Weise noch Schrauben von unten, durch die Lukengarage gedreht worden. Ich habe aber aktuell keinen Schimmer, wie ich dort hin gelangen soll, ohne dieses Schubfach zu demontieren oder gar zu zerstören.

Vermutlich muss ich es sowieso entfernen, denn das Dach vom Deckshaus möchte ich ja neu lackieren und ggf. das Schubfach (in Klarlack) neue erstrahlen lassen.

Ja und bei den kläglichen Versuchen den Aufbau anzuheben, gab dann ein Teil der unteren Leiste nach. Die war unter dem schlechten Lack allerdings schon „rott“, hatte so ziemlich die Vorstufe von Humus erreicht. Wenn ich also ein paar Hanfsamen zur Hand gehabt hätte, wäre mir wohl ein neues Segel gewachsen.

Der Plan ist nun, die restliche Deckenverkleidung zu entfernen, die dann hoffentlich vorhandenen Schrauben zu entfernen und das Schubfach samt Schiebeluke und und Aufbau ohne weitere Schäden zu entfernen.

Ich werde Euch berichten, wie es geklappt hat.

Handbreit!

Euer Segelmichel

Jetzt geht die Chose los …

Der Winter ist aktuell noch sehr mild. Deswegen war ich heute auch mal wieder am Boot und konnte etwas weiter arbeiten. Stefan hat sogar wieder geholfen.  Die Liste die ich abzuarbeiten habe ist momentan lang, sehr lang  sogar. Die letzten Monate war ich beruflich leider sehr eingespannt und hatte deswegen überhaupt keine Zeit mich dem Boot zu widmen. Nun sollten also die letzten Tage des alten Jahres und auch einige im neuen Jahr genutzt werden um die Liste ein kleines bisschen zu kürzen.

Aber da muss ich wohl durch. Die Backskistendeckel und der Lukendeckel vom Vorschiff habe ich heute wieder montiert. Natürlich sind sie jetzt wieder ganz in Ordnung. Alles wurde komplett vom alten Lack befreit, die Backskistendeckel mussten leider gespachtelt werden, da ein Vorgänger das Sperrholz ziemlich kaputt geschliffen hat. Neuer Lack wurde in vielen Schichten aufgebracht. Allerdings habe ich mir das Finish noch gespart. Denn bei den folgenden Arbeiten muss ich ja ständig über die Deckel steigen.

Einiges vom alten Lack hab ich auch schon vom Deckshaus entfernen können und dank Stefan sind die Scheuerleisten, an Backbord ganz und an Steuerbord teilweise von dem alten braunen Lack befreit. Leider kam jetzt die faulige und rotte Stelle im Bereich der Püttinge an Backbord ganz zum Vorschein. Dort muss ich eine neue Scheuerleiste einschäften. Aber der Schaden ist überschaubar.

Etwas tiefer ist auch wild am Rumpf gespachtelt worden. Das habe ich auch schon alles entfernt um den Schaden genau zu begutachten. Da wartet also noch Arbeit.

Heute konnte ich auch damit beginnen, das Deckshaus von einem hässlichen Vordach zu befreien. Im ersten Schritt konnte ich die Innenverkleidung und die Isolierung entfernen und die alten Messingschrauben lösen, die den Aufbau von unten gehalten haben. Ich möchte ihn allerdings erhalten und ggf. später wieder montieren. Aber eher schwebt mir eine klappbare klassische Sprayhood vor. Dadurch wäre die Sicht besser und eine Kuchenbude kann man trotzdem aufsetzten um das Cockpit zum Wohnraum zu machen oder um es vor schlechtem Wetter zu schützen.

Als weitere kleine Herausforderungen sehe ich den Wiederaufbau der Motoreinhausung und den Cockpitboden an. Aus dem hässlichen Loch wird dann wohl eine Revisionsklappe für die Motor-Wellenverbindung werden.Cockpitboden

Mal sehen, vielleicht kann ja die neue Motoreinhausung sogar „mobil“ gestaltet werden. Dann wäre der Aus- und Einbau des neuen Motors ja geradezu ein Kinderspiel.

 

Handbreit!

Euer Segelmichel

Hurra, es ist ein …

Segelboot!

Am Montag, den 16.09.2013 war es endlich so weit. Auf der Rückreise von einem Geschäftstermin bin ich nach Engelskirchen zu Andreas gefahren, der mir sein Segelboot über Ebay verkauft hat. Ein Boot ohne Namen … Er hat es nie fertig gestellt und wohl über die Jahre die Lust verloren. Jetzt fährt er Motorboot.

Nach vielem hin und her, unterlegen einer Spundwand, damit uns die Plattform nicht einbricht, war der Hänger mit dem guten Stück erst mal frei. Wir haben es sozusagen, dem Garten „entrissen“.

der grünen Hölle entrissen
Die betagte Dame wurde der grünen Hölle entrissen

Dann ging’s erst mal zum TÜV, so war zumindest der Plan. Bis wir jedoch das gute Stück aus der Ecke im Garten draußen hatten, hat es schon ein wenig gedauert.

Erst musste ein „wenig“ Luft in die müden Reifen. Die Plane hat er natürlich behalten. Dann ging’s im Schneckentempo durch die Siedlung. Zum Glück war die Tankstelle nicht weit weg. Und bald war auch ein Druckluftschlauch organisiert, denn nach dem 12. mal nachfüllen des Druckbehälters war die schlappe Form der Reifen immer noch nicht verschwunden. Mit 5 Bar in allen vier Reifen trauten wir uns dann zum TÜV. Danke für den Schlauch, sonst säßen wir wohl noch dort.

Bei TÜV meinten die Kollegen dann, der ganze Aufbau sei ein wenig hoch. Also schnell das Maßband angelegt. „Oh, 4,10 m … Da kommt ihr weder bei uns in die Halle, noch unter den üblichen Brücken durch.

Also wurde schnell improvisiert. Der Mast schräg vom Vorschiff über das Deckshaus gelegt und fest gelascht. Die TÜV Abnahme war dann nur noch eine Formalität.

Jetzt setzten wir noch schnell den Vertrag auf und ich konnte die Reise durch die Nacht antreten.

Die alte Dame wirkt noch etwas mitgenommen.
Die alte Dame wirkt noch etwas mitgenommen.

In der Nacht hab ich dann gebeichtet. Meine Frau, war natürlich über mein plötzliches Erscheinen erst einmal freudig überrascht, allerdings sagte ich Ihr dann, ich hätte mein verfrühtes Geburtstagsgeschenk dabei. Der Glanz in ihren Augen veränderte sich plötzlich in ein undefinierbares funkeln und das Lächeln verschwand ganz langsam.

Puh … das war wohl nicht ganz so, wie ich mir den Empfang gedacht habe. Bei Frühstück hat sie allerdings ganz normal mit mir gesprochen. Aha, …

Am anderen Morgen sah mein Beutestück noch etwas schmuddelig aus.
Der Dreck hat sich wie ein Menetekel in Form des alten Namenszuges am Heck abgelagert.

Wer kennt dieses Boot?
Wer kennt dieses Boot?

Das ist der ausgebaute Ruggerini Einzylinder Diesel RM 90. zumindest lese ich das vom Typenschild ab. Die gesamte Dokumentation ist aber dabei …

Das ausgebaute Herz der Dame
Das ausgebaute Herz der Dame

RM 90 Typenschild

Heute hab ich dann erst mal das Wasser aus dem Boot geschöpft. Wir hatten eine Unwetterwarnung und erhebliche Niederschläge sowie Wind in Sturmstärke.

Am Schluss hab ich dem Bötchen dann eine Handwäsche gegönnt. Und das Ergebnis kann sich sehen lassen. Meint Ihr nicht auch?

Die Dame ganz in Weiss, aber ohne Blumenstrauß
Die Dame ganz in Weiss, aber ohne Blumenstrauß

Außerdem hab ich das Glück, dass bei Freunden eine Scheune mit ausreichender Höhe für das Winterlager zur Verfügung steht. (Vielen Dank Hubert und Sieglinde!)

Der sichere Hafen
Der sichere Hafen

So konnte ich das gute Stück dann heute in einen „sicheren Hafen“ legen. Am Abend haben wir dann noch den Mast vom Boot gehoben und unter die Balkendecke gehängt.

Mann bin ich froh, dass alles so geklappt hat. Das Boot sieht sehr gut aus. Klar muss jetzt einiges gemacht werden, aber nach der Handwäsche vom Käpt’n strahlte die Lady schon richtig.

Ich werde natürlich weiter berichten!

Euer Segelmichel

Handbreit!

Black Tot Day

Es ist immer schade, wenn mit langjährigen Traditionen gebrochen wird. Füher war es immer ein Problem Wasser über längere Zeit genießbar an Bord aufzubewahren. Auch an Land war Wasser meist von minderer Qualität, dass die Bevölkerung lieber Most oder Wein als Wasser konsumiert hat. Sobald etwas Alkohol die Keime abgetötet hat, wurde man auch selbst nicht krank. Warum also nicht?

http://www.yacht.de/panorama/news/der-tag-an-dem-die-navy-trockenfiel/a81957.html 

Bei der Royal Navy wurde erst in den 70´er Jahren mit dieser Tradition gebrochen. Aber wir halten lieber noch eine Weile daran fest. Nicht nur der Satz: lieber ein schlechter Segeltag, als ein guter Bürotag … sondern auch die Frage;

Warum Wasser trinken, solange noch Bier und Wein da ist?

… hat eine gewisse zwingende Logik.