Verdammt ist das heiß …

Auf dem Thermometer steht 110 Grad (Fahrenheit)

Aber das sind schließlich auch über 40 Grad.
Mit Birkenscheiten befeuert weckt das warme Wasser alle Lebensgeister. Die Verspannungen die man so über die Zeit sammelt lösen sich wieder. Ich musste danach allerdings gleich ein kühles Bad im Hafenbecken nehmen um mich wieder zu regenerieren. Eine ganz neue Erfahrung, dies nach und beim Segeln zu tun. Wellness-Segeln, und das in dieser tollen Landschaft.

Ahoi und schöne Grüße vom

Segelmichel

Ein Schluck für Rassmus

Den Rest für uns …

Mit einer gewissen Erleichterung haben wir heute diese Dosen geöffnet. Ein sicherer Hafen, auch wenn der Schwell und der Wind momentan stark herein drücken.

Dieser Ritt war feucht und kalt. Rassmuss hat uns heute mal zugelächelt. Das kleine Folkeboot fräste sich mit über 7 kn durch die Wellen und an der Pinne bekam ich jede zweite oder dritte Welle auch noch eine Dusche. Wenn wir weiter draußen gewesen wären, ….
Ich möchte gar nicht daran denken. Gerefft wäre das Boot wohl besser steuerbar gewesen, aber wir fühlten uns trotz allem sehr sicher auf unserer Miona. Sie ist nicht für die offene See konstruiert, zumindest nicht bei Welle und 7 bf Wind gegenan.

Ahoi und schöne Grüße vom

Segelmichel

SOS Unterhose

Heute hatten wir große Wäsche. Leider mit Salzwasser.

Hier versuchen wir wieder das wichtigste zu trocknen. Aber zu Hause ist es auch nicht trocken …

Da nehme ich doch lieber die Sonne hier?

Ahoi und schöne Grüße vom

Segelmichel

Abendstimmung im Naturhafen N 59°42’824″ E 019°02’798″

Heute haben wir die gute Miona richtig nass gesegelt. Eigenlich hatten wir uns einen Ankerplatz im den äußren Schären ausgesucht. Aber heute haben wir uns entschieden auf
Nummer sicher zu gehen. Wir fuhren mit 5 bis 6 Knoten halben bis raumen Wind. Je weiter wir nach draußen kamen um so kabbeliger wurde das Wasser. Unser Weg wäre durch enge Passgen querab gegangen. Doch das war bei diesem Wind unmöglich. Wir überlegten hinter der nächsten Insel in Deckung zu gehen, aber wir waren schon so weit draußen, dass die Schären nicht mehr bewaldet und auch sehr flach waren. Also Halse und zurück. Doch das ging nicht mehr, zumindest nicht ohne zu kämpfen. Der Wind war nun deutlich heftiger als in der Vorhersage. Gefühlte 6 und in Böhen 7 Bf. Die gute Miona ächzte und der Baum bog sich bei halbem Wind extrem durch.
Nun hieß es Segel dicht und gegenan kreuzen. Bei der ersten Wende sah die Welt nicht mehr so rosig aus, wie am Morgen, als wir nur Raumschots vor uns hin träumten.
Die folgenden zwei Stunden stampften wir durch Wellen und schossen mit mehr als 6 kn am Wind und extremer Lage durch das Wasser, aber an Reffen war nicht zu denken. Teilweise sah ich aus dem Cockpit in die Kabine und durch die Seitenfenster, die wohlgemerkt über Deck lagen, nur noch grünes Wasser. Bei jeder zweiten Welle wurde ich komplett geduscht, aber die Softshell-Jacke hielt erstaunlich lange das Wasser ab.
Alex konnte immer wieder hinter dem Aufbau in Deckung gehen, aber an der Pinne war ich froh nur kurze Hosen an zu haben, denn das war nicht so kalt, wie die mittlerweile komplett durchnässten Sachen am Oberkörper.
Je weiter wir zurück Richtung Furusund kamen, desto eher beruhigte sich die Szenerie. Wir hatten auch wirklich genug Salzwasser geschluckt und geduscht.
Auf der Höhe von Kappelskär flüchteten wir spontan in einen kleinen Naturhafen mitten im Naturreservat Ridderholmen.
Die Einfahrt war mit Spieren ausgesteckt, ohne diese Navigationshilfe wären wir auf die Felsen in der Einfahrt gedonnert. Nach dem Festmachen, glaubten wir immer noch zu segeln, so stark waren Wind und Welle im Hafen.
Als erstes begannen wir mit dem Trocknen unserer Sachen. Durch die wirklich exteme Lage, auf jedem Bug mussten wir immer wieder Waschbord fahren, war im Boot dann doch so ziemlich alles nass, was nicht im Vorschiff in den wasserdichten Taschen war.

Nach einer Erholungspause mit Anlegebier, dieses mal aber mit einem Schluck für Rassmus, erkundeten wir dann die bezaubernde Umgebung.

Jetzt, wo ich diese Zeilen schreibe, ist der Wind, der heute mit 11 m/s und in Böhen sicher 15 m/s hatte, komplett eingeschlafen. Der Sund, auf dem wir heute Meterwellen mit weißer Gischt hatten, liegt wieder da wie ein Ententeich.
Dank Pasta, Pesto und Vino Rosso sind wir auch wieder hergestellt. Nun lauschen wir noch ein wenig den vielen Vögeln, Enten, Schwänen und Wildgänsen … Ein Traum!

Da der Wind in der Nacht auf Nord dreht haben wir hier doch noch Schutz gefunden.

Ahoi und schöne Grüße vom

Segelmichel

Kurs auf Furusund N 59°39’6″ E 018°55’2″

Alex ist schon in Aufbruchstimmung. Wir legen heute endlich wieder ab. Möja war nett und ist sicher ein Tipp für jemanden, der Ursprünglichkeit und keinen Trubel sucht.

Der heutige Törn war von ein paar schwachwind Phasen durchzogen. Alex ging sogar für 2 h unter Deck. Aber es war so richtig schön zum entschleunigen. Am Abend standen dann 26,4 sm auf der Logge und wir waren 9h42 unterwegs. Man konnte zusehen, wie unterschiedliche Wettersysteme miteinander kämpften. Am Schluß zog noch eine Nebelbank über uns hinweg. Es war schon fast gruselig. Es sah wirklich aus wie im Film. Leider war ich alleine auf der Brücke und konnte keine Aufnahme machen, da ich Alex zur Augenpflege unter Deck geschickt hatte. Nach anfänglichen Am-Wind Kursen konnten wir mehr und mehr Halbwind- und Raumschots segeln. Dadurch wurden die Temperaturen erträglich.
Im Hafen eingelaufen, stürmten wir erst mal die Dusche und konnten dann das Einlaufbier mit Chilli und Reis genießen.
Morgen früh gehe ich erst mal in die Sauna um die geschundenen Knochen wieder ein wenig zu pflegen. In diesem Sinne wünsch ich eine gute Nacht …

Ahoi und schöne Grüße vom

Segelmichel