Kaprije und Matteos Konoba

nach geglückter gemeinschaftlicher Reparatur des Motors machen wir uns auf den Weg nach Kaprije. Hier erwartet uns etwas absolut typisches für die Kroatische Inselwelt. Wir kommen nach 17 schwachwindigen Seemeilen bei Matteo an. Zum Teil mussten wir den Motor nutzen, da es Zeitweise einfach zu schwach war um in der wenigen Zeit auch am Ziel anzukommen. Den Vormittag hatten wir ja komplett der Reparatur des Motors, bzw. der Abgasanlage widmen müssen.

Matteo erwartet uns
Auf dem Weg nach Kaprije

Elmar hat uns bereits angekündigt, so dass uns bereits jemand mit der Muringleine in der Hand erwartet. Nach einem gelungenem Anlegemanöver habe ich Zeit die Umgebung auf mich wirken zu lassen. Es ist traumhaft. Ein simples Photo kann diese Atmosphäre kaum einfangen. Die Luft ist irgend wie „duftig“. Die Sonne geht gerade hinter dem Inselrücken unter und alles wird für einen kurzen Moment in goldene Pastelltöne getaucht.
Matteos Konoba

Vom Anleger weg führt ein Weg nach oben, wo die meisten bereits sitzen und auf Ihr Essen warten. In einem überdachten Freisitz stehen einige Tische mit Blick auf den massiven, gemauerten Grill gleich neben dem Eingang zur Küche.

Der Kollege der uns die Muringleine reichte fächelt jetzt mit einem alten Karton Luft in den Holzkohlenhaufen, der bereits vor sich in raucht.

Wir genießen unser Bier und freuen uns schon auf unser Beefsteak.

Die Vorspeise aus kroatischem Schinken, der um einiges salziger ist, als unser Schinkenspeck an Bord und der Schafskäse, der eher die Konsistenz von Parmesan hat, haben uns bereits entschleunigt.

Echte kroatische Beefsteaks
Echte kroatische Beefsteaks

Das absolute Highlight bis zum heutigen Tage sollen die Beefsteaks werden. Mindestens 300 g das Stück, sehr zart und unerreicht von der Qualität.

Eben einfach etwas, dass es nur hier gibt. Man beachte den Größenvergleich mit dem Messer rechts im Hintergrund.
Jetzt wo ich diese Zeilen schreibe, läuft mir schon wieder das Wasser im Munde zusammen.

Euer Segelmichel

Nothalt in Kremik

Nachdem wir im Dunkeln angelegt und erst mal ein Bier auf den Schreck getrunken hatten, mussten wir uns natürlich auch ein wenig stärken. Da wir auf der Rückseite von Primošten lagen, blieben wir in der Marina. Ein leckeres Beefsteak mit Spiegelei und Pommes sollte uns für den nächsten Tag stärken.

Bei Tageslicht sieht sich Elmar den Motor etwas genauer an. Nach kurzer Zeit kommt er mit Sorgenfalten auf der Stirn wieder zum Vorschein und meint „Hmmm ….“.

Der Kümmer ist korodiert und ist durch das ständige Vibrieren abgebrochen. Dadurch war der Auspuffschlauch undicht und die Abgase gelangten in die Backskiste und nicht nach draußen.

Während Elmar seinen gesamten technischen Sachverstand bemüht um eine Lösung für das Motorproblem zu finden, versuchen Wolfi und ich dem Außenbordmotor wieder Leben ein zuhauchen. Die Entlüftung ist total rostig und der Motor macht keinen Muchs mehr. Benzin ist im Tank, die Zündkerze zündet nach Reinigung auch wieder. Vermutlich ist Rost aus dem Deckel in den Tank gelangt und hat den Vergaser verstopft. Der Außenborder scheidet also erst einmal aus …

Dann hat Elmar einen Plan, wie wir den Diesel wieder flott bekommen. Ich besorge in der nahen Werft ein Stück Rohr und einen halben Meter Auspuffschlauch. Dann sägen wir den abgebrochenen Teil vom alten Auspuffschlauch ab, denn an ein Herausziehen ist überhaupt nicht zu denken.

Mit dem Rohrstück und gesichert durch Schellen, verlängern wir den Auspuffschlauch und schaffen es am Ende, das ganze am Krümmerstummel zu befestigen. Nur mit viel Schweiß und dem geliehenen Werkzeug in der Servicewerkstatt der Marina gelingt uns die Reparatur. Die Jungs dort konnten alle Englisch und waren sehr Hilfsbereit.

Jetzt ist es fast Mittag, die Sonne brennt, aber der Diesel läuft wieder und hat mit der Stinkerei aufgehört. Es kann also weiter gehen …

Euer Segelmichel

Ankunft nach kurzem Flug von Stuttgart nach Split (Trogir)

Ahoi,

nach einer sehr kurzen Nacht ging es am 29.09. um 03:00 los. Meine Segelkammeraden, Wolfi und unser Käptn Elmar mussten natürlich schon viel früher aufbrechen.
Ab nach Stuttgart/Echterdingen über nächtliche Straßen im Ulmer Blitzgewitter. Nach einem scheußlichen Kaffee beim großen M checken wir ein und heben schon kurz danach in Richtung Kroatien ab. In Trogir angekommen nehmen wir das einzige wartende Taxi und steigen kurz darauf in Marina (der Ort heißt wirklich so) direkt vor der Pipi II aus.

Nachdem das Boot dann abgedeckt und soweit klar gemacht hatten, konnten wir im kühlen Schatten eines nahen Bistros die Wartezeit ein wenig verkürzen. Stefan, Elmars Kontakt in Kroatien, hatte die Papiere und wollte sie „gleich“ bei uns vorbei bringen.
Nachdem wir dann noch proviantiert und gebunkert hatten konnten wir auch schon ablegen.

Der Wind war noch schwach und kam eher von See. Wir entschlossen uns trotzdem die Segel zu setzen und glitten dann unter Vollzeug langsam aus der Bucht.

Das Aufkreuzen war sehr mühsam. Der Wind hatte frischte mehr und mehr auf und versprach einen schönen Törn.
Das Boot hat einen sehr langen Kiel und durch den Besanmast verhält es sich bei den Wenden etwas „zögerlich“. Aber nach zwei, drei Versuchen wurden die Wenden dann auch immer besser. Auch der Wind frischte auf, drehte aber immer weiter in Richtung Nord-Ost.

Da wir erst spät weg gekommen sind und der Wind nicht mehr wirklich zu unserem Ziel „Primošten“ passte, mussten wir mehr und mehr die Hilfe unseres Diesels in Anspruch nehmen. Der Wind wurde gegen Abend immer stärker und wir hatten die Nase genau im Wind. Als dann plötzlich Qualm aus der Backskiste kam wurde die Sache etwas ungemütlicher.

Es waren offensichtlich Abgase, die nicht den Weg zum Auspuff fanden. Kein gutes Zeichen.
Wir kürzen ab und laufen direkt in die Marina Kremik ein. Stehend, mit offener qualmender Backskiste kommen wir im letzten Licht in die Marina.

Euer Segelmichel

Pipi II ein S+S Finesterre Riss

Schaut mal her …

Mit diesem Prachtexemplar einer Yawl wollen wir den Sommer verabschieden.

Ahoi,
Euer Segelmichel

Es wird wieder geplant und vorbereitet ….

Es ist wieder so weit. Trotz aller persönlicher Wirren und Umstellungen haben wir es wieder geschafft. Dieses mal geht es in den Altweibersommer. Noch besser es, geht zum ersten Mal wirklich in den Süden.
Nachdem ich diesen Sommer leider nicht mit Kapt´n Sonny und der Poseidon die östliche Ostsee besuchen konnte, wage ich mal einen Versuch mit einem anderen Boot und einer anderen Crew.
Geplant ist ein kurzer Abstecher nach Kroatien. Wir wollen die Kornaten sehen. Klar, entscheiden wir erst vor Ort, je nach Wetter und Wind in welche Richtung es genau gehen soll.
Doch dazu später mehr.

Euer Segelmichel