SOS Unterhose

Heute hatten wir große Wäsche. Leider mit Salzwasser.

Hier versuchen wir wieder das wichtigste zu trocknen. Aber zu Hause ist es auch nicht trocken …

Da nehme ich doch lieber die Sonne hier?

Ahoi und schöne Grüße vom

Segelmichel

Abendstimmung im Naturhafen N 59°42’824″ E 019°02’798″

Heute haben wir die gute Miona richtig nass gesegelt. Eigenlich hatten wir uns einen Ankerplatz im den äußren Schären ausgesucht. Aber heute haben wir uns entschieden auf
Nummer sicher zu gehen. Wir fuhren mit 5 bis 6 Knoten halben bis raumen Wind. Je weiter wir nach draußen kamen um so kabbeliger wurde das Wasser. Unser Weg wäre durch enge Passgen querab gegangen. Doch das war bei diesem Wind unmöglich. Wir überlegten hinter der nächsten Insel in Deckung zu gehen, aber wir waren schon so weit draußen, dass die Schären nicht mehr bewaldet und auch sehr flach waren. Also Halse und zurück. Doch das ging nicht mehr, zumindest nicht ohne zu kämpfen. Der Wind war nun deutlich heftiger als in der Vorhersage. Gefühlte 6 und in Böhen 7 Bf. Die gute Miona ächzte und der Baum bog sich bei halbem Wind extrem durch.
Nun hieß es Segel dicht und gegenan kreuzen. Bei der ersten Wende sah die Welt nicht mehr so rosig aus, wie am Morgen, als wir nur Raumschots vor uns hin träumten.
Die folgenden zwei Stunden stampften wir durch Wellen und schossen mit mehr als 6 kn am Wind und extremer Lage durch das Wasser, aber an Reffen war nicht zu denken. Teilweise sah ich aus dem Cockpit in die Kabine und durch die Seitenfenster, die wohlgemerkt über Deck lagen, nur noch grünes Wasser. Bei jeder zweiten Welle wurde ich komplett geduscht, aber die Softshell-Jacke hielt erstaunlich lange das Wasser ab.
Alex konnte immer wieder hinter dem Aufbau in Deckung gehen, aber an der Pinne war ich froh nur kurze Hosen an zu haben, denn das war nicht so kalt, wie die mittlerweile komplett durchnässten Sachen am Oberkörper.
Je weiter wir zurück Richtung Furusund kamen, desto eher beruhigte sich die Szenerie. Wir hatten auch wirklich genug Salzwasser geschluckt und geduscht.
Auf der Höhe von Kappelskär flüchteten wir spontan in einen kleinen Naturhafen mitten im Naturreservat Ridderholmen.
Die Einfahrt war mit Spieren ausgesteckt, ohne diese Navigationshilfe wären wir auf die Felsen in der Einfahrt gedonnert. Nach dem Festmachen, glaubten wir immer noch zu segeln, so stark waren Wind und Welle im Hafen.
Als erstes begannen wir mit dem Trocknen unserer Sachen. Durch die wirklich exteme Lage, auf jedem Bug mussten wir immer wieder Waschbord fahren, war im Boot dann doch so ziemlich alles nass, was nicht im Vorschiff in den wasserdichten Taschen war.

Nach einer Erholungspause mit Anlegebier, dieses mal aber mit einem Schluck für Rassmus, erkundeten wir dann die bezaubernde Umgebung.

Jetzt, wo ich diese Zeilen schreibe, ist der Wind, der heute mit 11 m/s und in Böhen sicher 15 m/s hatte, komplett eingeschlafen. Der Sund, auf dem wir heute Meterwellen mit weißer Gischt hatten, liegt wieder da wie ein Ententeich.
Dank Pasta, Pesto und Vino Rosso sind wir auch wieder hergestellt. Nun lauschen wir noch ein wenig den vielen Vögeln, Enten, Schwänen und Wildgänsen … Ein Traum!

Da der Wind in der Nacht auf Nord dreht haben wir hier doch noch Schutz gefunden.

Ahoi und schöne Grüße vom

Segelmichel

Kurs auf Furusund N 59°39’6″ E 018°55’2″

Alex ist schon in Aufbruchstimmung. Wir legen heute endlich wieder ab. Möja war nett und ist sicher ein Tipp für jemanden, der Ursprünglichkeit und keinen Trubel sucht.

Der heutige Törn war von ein paar schwachwind Phasen durchzogen. Alex ging sogar für 2 h unter Deck. Aber es war so richtig schön zum entschleunigen. Am Abend standen dann 26,4 sm auf der Logge und wir waren 9h42 unterwegs. Man konnte zusehen, wie unterschiedliche Wettersysteme miteinander kämpften. Am Schluß zog noch eine Nebelbank über uns hinweg. Es war schon fast gruselig. Es sah wirklich aus wie im Film. Leider war ich alleine auf der Brücke und konnte keine Aufnahme machen, da ich Alex zur Augenpflege unter Deck geschickt hatte. Nach anfänglichen Am-Wind Kursen konnten wir mehr und mehr Halbwind- und Raumschots segeln. Dadurch wurden die Temperaturen erträglich.
Im Hafen eingelaufen, stürmten wir erst mal die Dusche und konnten dann das Einlaufbier mit Chilli und Reis genießen.
Morgen früh gehe ich erst mal in die Sauna um die geschundenen Knochen wieder ein wenig zu pflegen. In diesem Sinne wünsch ich eine gute Nacht …

Ahoi und schöne Grüße vom

Segelmichel

Von Sandö nach Möja N 59°24’4″ E 018°53’2″

Wegen der anhaltenden Südlage haben wir uns entschlossen weiter nach Norden zu segeln.
Der kleine Hafen von Kyrkviken scheint geeignet zu sein. Nach einer kurzen Jagt am Wind zurück ins Fahrwasser nach Norden geht es dann schon wieder mit Halbem Wind oder Raumschots dahin. Zwischen 6 und 6,5 kn steht auf dem Log. Da mittlerweile Wellen von hinten kommen beginnt die Lady von Zeit zu Zeit zu surfen. Wenn man ganz genau an der Pinne dosiert und mit einem Auge immer den Verklicker (Windanzeiger im Masttop) beobachtet, dann schafft man es sogar im Butterfly zu segeln. Da die Fock sehr schmal ist reicht aber schon ein Schubs von einer Welle un die Fock fällt wieder ein. Jetzt wäre ein Genacker oder Spinacker das Richtige.
Mit unseren 11,5 sm in knapp 4 h können wir uns nicht beklagen. Die meiste Zeit brauchten wir dann zum Ankern und Festmachen. Die 5 Gästeplätze waren bereits mit einer Motoryacht und einer 472 Hanse belegt. Wir legten uns ins Päckchen, bzw. durften eine Leine am Heck der Hanse festmachen, die Ihrerseits an der Motoryacht hing und die hing seitlich wieder an einem Eisenring an der Hafenmauer. Also kein Problem.

Und wieder waren die Schweden von der Miona begeistert und erkundigten sich nach Baujahr und warum denn zwei „Deutsche“ ausgerechnet hier her kommen. Alex wird, obwohl er immer wieder sagt „Austria, I’m from Austria, immer wieder eingemeindet.
Am Abend gab es für mich im Vardshus noch Stekt Strömming (gebratenen Hering) und für Alex einen leckeren gebratenen Lachs. Eigentlich ist der Chef, der uns in gutem Deutsch begrüßt hat der Bäcker des Dorfes. Aber er baut grad eine Bar und einen schönen Wintergarten an und man kann dort wirklich lecker essen. Das Wardshus befindet sich in Sichtweite unseres Liegeplatzes.
So und nun sitzen wir in diesem Mini-Hafen ohne Landstrom und warten den Regen und den heftigen Südwind ab. Leider ist der Platz nicht Ideal, aber bessere Häfen weiter oben im Norden waren nicht erreichbar. Wir haben uns schon für den größeren entschieden … Und der ist mit 5 Gästeboten eigentlich voll.
So. Das war wohl das letzte Mail das ich heute noch ins iPhone tippen konnte. Jetzt geht mir der Saft aus. Mal schauen wie wir das Laden aller Geräte ohne Landstrom schaffen …

Ahoi und schöne Grüße vom

Segelmichel

Der Baum der Erkenntnis

Doch auch in diesem Paradies gibt es ein Hotel und entsprechende Anlagen rund um den Hafen.

Einen Minigolfplatz, einen Pool im Sandhamn Sea Club, eine Sauna und sog. Bastus. Die skandinavische Ausgabe des Yakuzzi. Ein großerbeheizter Holztrog in dem 10 oder mehr Segler oder sonstige Badegäste ihre müden Knochen aufwärmen können.

Ahoi und schöne Grüße vom

Segelmichel

Sandhamn das wiedergefundene Pardies N 59°17’3″ E 018°55’3″

Wie schon erwähnt, hat es uns ganz hinaus auf die Insel Sandö getrieben. Ganz aus Sand ist sie nicht, aber um die riesige Schäre aus solidem Granit hat sich doch sehr viel Sand abgelagert. Autos und damit Strassen gibt es auf Sandö nicht. Die Weg sind schmal und reine Kieswege, die sich um eng bebaute kleine rote Schwedenhäuschen ziehen.

Hier die einzige Bäckerei, die wie alle Bäcker in Schweden erst um 9:00 auf macht.
Also nichts für Frühaufsteher. Selbst um 8:00 hab ich auf meiner Runde niemanden getroffen.

Auf diesen engen Gassen wir entweder mit dem Quad oder mit dem Lastmofa ausgeliefert und zugestellt.

Ansonsten wir mit dem Gabelstapler direkt von der Versorgungsfähre z.B. in die Hafenkneipe geliefert.

Der größte Teil der Insel ist ein Naturreservat. Nur im Norden liegt das verträumte Sandhamn, das nur aus Sommerhäusern von Stockholmern zu bestehen scheint.

Aber überall im Wald und an der Küste sind noch kleine und einsame Häuschen.

Ahoi und schöne Grüße vom

Segelmichel

Der Pott, der von Hinten kam

Man denkt nichts böses und plötzlich hupt es …

Etwas später kam noch ein größtes Teil, aber da hatte keiner eine Hand frei um ein Bild zu machen.

Ahoi und schöne Grüße vom

Segelmichel