Der stärkste Eindruck

Der stärkste Eindruck beim SKS-Training war für mich, das Boje-(Mann-)über-Bord-Manöver solo. Ja, solo! Wir sollten simulieren, wie wir alleine, ein klassisches Rettungsmanöver durchführen, wenn unser zweiter Mann, bzw. die Frau über Bord gegangen ist. Eimar unser Coach sagte zu den anderen, ihr habt jetzt frei und ich war „alleine“.
Als erstes durfte ich das beigedrehte Boot wieder in Fahrt bringen. Also Vorsegel über, Großschot dicht, Vorschot dicht und neuer Kurs halber Wind.
Nachdem die 42 Fuß wieder durch die Wellen pflügten, ging dann die Boje über Bord.
Wo steht man am besten, wenn man alles alleine machen muss? Nach ein paar hektischen Hüpfern zwischen Winschen am Niedergang und dem Platz hinter dem Steuerrad, war die Position vor dem Steuerrad recht angenehm. Allerdings brauchte ich ein paar Schlenker um zu realisieren, dass ich nun „verkehrt herum“ steuern muss. Bei meiner geliebten Pinnensteuerung brauche ich gar nicht darüber nachzudenken. Aber schließlich ging es dann doch.
Also auf raumen Wind abfallen, Schoten fieren und entsprechend Steuern.
Nach mehreren Kontrollblicken zurück, es waren schon mehr als 3 Bootslängen zwischen der Boje und der Excalibur, musste ich Wenden. Klar zur Q-Wende, sagte ich mir in Gedanken. Jetzt wurde beim Anluven klar, dass man das Vorsegel am besten los wirft und ignoriert. Dann hat man nur die Großschot und das Steuerrad zu bedienen.
Mit halbem Wind wieder in Richtung Boje, klar zum Aufschießer, Schot(en) los und Ree
Das Boot wird langsamer, steht fast, die Boje liegt direkt vor dem Bug. Jetzt alles los lassen, den Bootshaken greifen, vor zum Bug und die Boje bergen. Geschafft!
Selbstverständlich ist ein solches Manöver nicht praxisgerecht. Aber um wirklich zu verinnerlichen, wie das Manöver (für die Prüfung) funktioniert ist das eine tolle Übung, die ich jedem empfehlen kann. Zum einen war ich verblüfft, dass es klappt. Zum anderen gibt es einem das Gefühl, wirklich gerüstet zu sein, für so eine Situation. Schließlich hat die Generalprobe auf Anhieb geklappt. Jeder Pilot übt solche Ausnahmesituationen um im Ernstfall gerüstet zu sein. Das sollte für uns Freizeitskipper doch auch gelten. Denn solche Dinge passieren nicht bei 2 Windstärken und Ententeichbedingungen.

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