Der Segelsommer geht zu Ende

Die herbstliche Melancholie tritt raumgreifend in den Mittelpunkt. Blätter färben sich in den schönsten und wärmsten Farbtönen um dann schließlich doch zu Boden zu fallen. Zähe Morgennebel halten sich manchmal bis Mittags oder bleiben bleiern als Hochnebel über der Landschaft liegen und lassen Sonne und Himmel nur erahnen. Er ist da, der Herbst. Im Hafen wird ein Boot nach dem anderen aus dem Wasser geholt und in ein kuscheliges Winterlager verbracht. Freie Liegeplätze gibt es jetzt im Überfluss.

Aber Old Lady darf noch ein wenig im Wasser bleiben. Ich hoffe noch auf ein paar schöne Ausfahrten. Zugegeben, die beginnen eher spät, sobald sich der Nebel lichtet, aber die Stimmungen auf dem Wasser sind dafür unbeschreiblich. Ebenso hoffe ich auf ein paar kräftige Herbstwinde, die das Segeln noch einmal so richtig schön werden lassen. EIn paar mal hat es auch geklappt, sowohl mit dem erwünschten kräftigeren Wind, als auch mit goldenen, herbstlichen Sonnenuntergängen.

Die eingefangenen Eindrücke spiegeln es ein wenig wieder. Aber bald wird es wohl auch bei uns so weit sein, Mastlegen, Boot kranen und dann ins Winterlager. Genau das ist bei mir die Ursache für den Blues … Es ist einfach so endgültig.

Aber, um es mit Digger-Hamburg, alias Stephan Boden zu sagen, es sind nur noch … Tage bis Frühlingsanfang.

Ahoi und Handbreit,

Euer Segelmichel

Kurzes Update

Nachdem mein Kollege sein Boot nicht zur Abnahme vorstellen konnte, war mein Gastspiel in Lindau schneller beendet, als angenommen. Nach einer guten Woche konnte ich die Old Lady also wieder nach Gohren verholen. Die Anfahrt erfolgte mit der Bahn. Ich hatte in Lochau ein Skippertraining abzuhalten, dass nur bis 13:00 geplant war. Danach ging´s ab Lochau mit der Bahn bis nach Lindau. Das ist genau eine Station weiter …

Irgend wie eine coole Sache, mit der Bahn zum Boot. Die Old Lady fand ich an gewohnter Stelle. Allerdings gab es eine kleine Beschädigung am Boot. Ohne Ruckdämpfer sind die Belastungen für die Klampen und Lippen ganz erheblich. Ich wollte die Festmacher nicht zu locker hängen lassen, deshalb gab es bei jeder größeren Welle einen ordentlichen Ruck. Die Klüse, bzw. der Beschlag mit den Lippen, durch den der Festmacher geführt wird, ist auf eine kleine Erhöhung geschraubt. Und dieses kleine Stück Holz ist mit Sikkaflex aufgeklebt und zum Deck hin abgedichtet. Da es teilweise sehr windig, fast schon stürmisch war, und der Schwell, der vorbeifahrenden Kursschiffe im Lindauer Hafen sein übriges tat, ist es also nicht verwunderlich, dass irgend etwas auf Dauer der Belastung nicht standgehalten hat.

Eine der Schrauben war gebrochen und die andere ziemlich verbogen. Ich konnte die Schraube herausdrehen und den Beschlag entfernen. Das war also nicht so schön. Später sollte sich herausstellen, dass die abgebrochene Schraube nicht zu entfernen war, ohne den ganzen Bugkorb zu lösen.

Aber was soll´s, da müssen wir eben durch oder anderweitig Improvisieren. Dazu später mehr ..

Handbreit, Euer Segelmichel

Solo die Erste

Nach den vielen Regenfällen der vergangenen Tag sagte die Wettervorhersage für den gestrigen Freitag Sonne satt voraus. Deswegen habe ich am Donnerstag am Abend noch die Tasche gepackt und bin zur Old Lady gefahren. Die üblichen Arbeiten standen an, Ganzpersenning entfernen und verpacken, Wasser holen im neuen Faltkanister und das kleine Sonnensegel aufbauen, damit am Morgen wenigstens das Cockpit nicht total feucht ist. Es ist zwar bereits Juni, aber am Morgen wird es immer noch empfindlich kühl und die feuchte Luft kondensiert sofort.

Die erste böse Überraschung gab es beim Füllen des Kanisters, denn genau an den Ecken, an denen er so schön klein zusammen gefaltet ist, waren nach dem ersten füllen bereits Haarfeine Löcher. Zwei hauchdünne „Wasserstrählchen“ beförderten das kühle Nass wieder nach draußen. So konnte ich den Kanister also nicht lagern. Was lag also näher, als ihn ins Waschbecken zu stellen. Schließlich habe ich den Grauwasserauffangbehälter bereits letztes Jahr angeschlossen. Was aktuell fehlt, ist die Verbindung von der Fußpumpe zum Wasserhahn und die erste Füllung des Wassertanks. Aber darauf will ich eigentlich vorerst verzichten.

Am anderen Morgen stand das Waschbecken halb voll, bis eben der Pegel im Behälter und im Waschbecken gleich waren. Ein schönes Geräusch, dieses Plätschern, als ich den Stöpsel im Waschbecken dann gezogen habe. Es funktioniert also …

Dann bereitete ich mir den üblichen Kaffee mit der italienischen Kaffeemaschine. Leider ergibt das immer nur eine Tasse, aber dafür ist er sehr stark und schmeckt gut. Schnell noch Wasser aufgesetzt und einen Caro-Kaffee und eine Kanne Tee für den Tag angesetzt. Jetzt noch ein paar Cookies und der Tag kann beginnen.

Bis Andy vorbei kommt, sollte es noch ein wenig dauern, also könnte ich noch ein paar Pflichtarbeiten erledigen. Ich habe einen besonders langen Festmacher angefertigt, der mir bei Solo-Touren als Sorgleine dienen soll. Dem habe ich gleich zwei ordentliche Taklinge verpasst. Danach habe ich die Fuge zwischen den Haltegriffen und dem Deckshaus mir weißem Sikkaflex verschönert. Ich war noch mitten in der Arbeit, da kam Andy bereits. Er hatte eine schöne Motorrad-Route ausgesucht und wollte eben nicht bereits am Vorabend anrücken und den ganzen Tag bleiben. Allerdings sollte unsere gemeinsame kleine Ausfahrt nicht mit besonders viel Wind gesegnet sein. Aber es war sehr entspannend und gegen Mittag setzte ich ihn dann wieder im Hafen ab.

Ich begann dann noch ein wenig weiter zu werkeln. Der Kabelbaum, der vom Motor zum Bedienpaneel führt enthielt noch ein „undefiniertes“ Kabel. Was da wohl für ein Signal oder für eine Spannung ankommt? Ich hatte versucht bei Farymann etwas über die Motorelektrik zu erfahren. Nach einigem Suchen bin ich auch fündig geworden. Den Schaltplan habe ich einigermaßen verstanden, es sollte noch Anschlüsse für einen Drehzahlmesser geben. Ich wollte aber eine Spannungsanzeige und einen Betriebsstundenzähler anschließen, die ich bereits in vorhandene Löcher im Cockpit eingebaut habe. Also bin ich mit dem Multimeter angerückt und habe bei eingeschaltetem Motor 12,8 V gemessen. Und bei laufendem Motor zu meiner Freude ebenso. Jetzt gab es also eine elegante Lösung, ohne dass ich weitere Kabel vom Motor oder der Batterie unter dem Cockpitboden in Richtung Steuerpaneel ziehen musste. Für den Pinnenpilot hatte ich bereits ein weiteres Kabel, abgesichert mit 10A vom neuen Verteiler an der Starterbatterie zur anderen Seite verlegt. Der eiserne Gustav ist ja zum einen sehr wichtig für mich, wenn ich alleine segeln will und zum anderen meist in Betrieb, wenn ich unter Motor fahre. Warum soll er dann also nicht an der Starterbatterie hängen, die wird ja auch vom Motor gespeist.

Eigentlich wäre es jetzt auch möglich gewesen, den eisernen Gustav (Raymarine ST1000+) an die Versorgungsbatterie zu hängen, denn ich habe seit dieser Saison einen Sterling B2B Lader BBW1225. Damit wird die Versorgungsbatterie bei Motorbetrieb mit aufgeladen, sobald die Starterbatterie wieder voll ist. Eine tolle Sache, denn es wird mit IUoUo-Kennline passend für den Batterietyp geladen. Damit brauche ich keinen Landstrom um die Batterien zu laden, ein halbes Stündchen mit dem Motor fahren reicht bereits. Aber egal, der Eiserne hängt direkt an der Starterbatterie und solle in Kürze zu Ehren kommen. Denn der Wind war wieder ein bisschen stärker geworden, mein Parkschein war noch bis 20:45 gültig, warum also nicht noch mal raus fahren.

An- und Ablegen geht alleine schon ganz gut. Das habe ich bereits oft gemacht. Aber ich habe mich bisher nie getraut die Segel zu setzen, wenn ich alleine bin. Denn unter Motor, also gegen den Wind, kann und darf man die Pinne der Old Lady auf keinen Fall loslassen. Denn nur unter Segeln fährt die Dame einfach geradeaus, wenn sie denn gut getrimmt ist. Unter Motor schlägt die Pinne wild aus und meistens geht das Boot sofort auf Kreisfahrt. Und zwar sehr enge Kreise, passend zur „harten Ruderlage“.

Vor lauter Spannung und Aufregung habe ich nun weder ein Bild gemacht, noch habe ich das Tracking von der Navionics-App gestartet. Zweiteres habe ich dann aber nachgeholt und wenigstens den Track vom Bergen der Segel aufzeichnen können.

Der letzte Schlag, der fast genau Richtung Westen geht, den hat der Eiserne gesteuert während ich die Segel geborgen und die Fender in Position gebracht habe. Wie mit dem Lineal gezogen. Trotz Wellen von Motorbooten und Kursschiffen. Er hat richtig gut gesteuert. Ich kann also sagen, es geht …. Auch Solo.

Handbreit,

Euer Segelmichel

Mit Rauschefahrt zum Vatertag

Gestern war ja wirklich Kaiserwetter. Mit 4 Bft in Böen 5 hatte man uns auf’s Wasser gelockt. Und tatsächlich einmal bis Lindau dann bis Meersburg und wieder zurück hat es gereicht.

Um die 35 sm standen am Ende auf der Logge. Maxspeed 7 kn. Das ist Rekord für die alte Dame. Sie hat sich ganz schön auf die Seite gelegt und jeden Drücker mitgenommen. Ein sensationeller Tag in kleiner Männerrunde. Davon gerne mehr …

Handbreit,
Euer Segelmichel

Der Mast steht, der Frühling geht

Am Freitag haben Andy und ich den Mast gestellt. Es war ein wenig langwierig, denn beim Sortieren und Vorbereiten hatten wir noch keine Erfahrungswerte. Im Zeitraffer sieht es ganz in Ordnung aus. Aber ich denke, mit der Übung kommt auch mehr Geschwindigkeit.

Nach unserer ersten Proberunde unter Motor haben wir uns dann schon fast wie echte Seenotretter gefühlt. Denn ein Segelboot war beim Versuch in den Hafen zurück zu kehren mit Motorausfall vor der Einfahrt „liegen“ geblieben. Die beiden versuchten zwar mit Paddelunterstützung und mit Ruderschlägen vorwärts zu kommen, aber Andy stoppte neben den beiden auf, ich nahm eine Leine über und wir schleppten die beiden Unglücksraben bis vor den Steg 8, der fast bei uns am Ende des Hafens lag. Da hätten die beiden noch eine ganze Weile gepaddelt. Aber unter Seglern hilft man sich einfach. Obwohl einige bereits an dem Boot vorbei gefahren sind ohne zu fragen ob sie Unterstützung brauchen.

Der Frühling zieht nun mit Macht im Süden ein. Die Bäume blühen und die Sonne hat schon wieder richtig Kraft. Nur schade, dass zum 01. Mai eher mit Regen und Kälte zu rechnen ist.

Handbreit,

Euer Segelmichel

Eine Dame rangiert die andere

Heute, zwischen den Schneeschauern war es endlich so weit.

Die Old Lady wurde ins Freie rangiert und es ging gleich los nach Gohren. Das erwartete Chaos blieb aus. Da das Wetter nicht so einladend war, kam ich quasi sofort an die Reihe. Ich konnte noch den Rumpf an den ausgesparten Stellen kurz überstreichen. Und schon schwamm sie. Die kurze Fahrt in die Box mit gelegtem Mast wurde von Böen und Graupel begleitet.

Im frischen Wind bändigte ich ein paar Folien und und deckte zur Vorsicht alles ab.

Am Freitag stellen wir dann im schönen warmen Wetter den Mast. So ist zumindest der Plan.

Handbreit,
Euer Segelmichel

Mastlegen als Auftakt zum Winterblues

Der November geht zu Ende, der erste Advent steht vor der Tür und weitere Herbststürme und Frost werden erwartet. Es gibt zwar immer wieder warme und sonnige Phasen, die jedoch am See immer unter einer dicken Nebeldecke verschwinden. Diese Glocke hüllt alles in ein graues und feucht kühles Nass ein. Selten wird es warm und sonnig. Aber genau heute, als wir beide uns aufgemacht haben, das Boot auszuräumen und den Mast zu legen, war wieder so ein Tag.

Aber wie legt man nun den Mast? Beim Mast stellen hatte mir Florian, der Bootsbauer geholfen. Sprich, wie bei jeder Yacht haben sie den Kran bemüht und den Mast abgestellt. Die Old Lady hat aber eine Mastlegevorrichtung. Allerdings habe ich diese nie in Aktion gesehen. Vielleicht hilft dieser Beitrag auch dem einen oder anderen bei genau diesem Problem.

Nach einigen Recherchen fand ich in einem Forum eine Skizze, die den prinzipiellen Aufbau erläutert. Beim Inspizieren des Schiffes hatte ich damals auch einiges gefunden, was darauf hin deutet, dass der Mast selbst zu legen und wieder zu stellen ist.

Das ist ja auch eine wirklich praktische Sache, denn so könnte ich unter der Rheinbrücke in Konstanz hindurch um z.B. zur Reichenau und zum Gnadensee zu kommen. Aber wenn man es noch nie gemacht und geübt hat, dann zeigen sich schon ein paar Sorgenfalten auf der Stirn.

Mastlegevorrichung
Mastlegevorrichung

Am Mastfuß befindet sich eine kurze Steckverbindung, auf die ein Gestänge aufgesteckt wird. Die Spitze dieser Stange wird mit einem dreifachen Flaschenzug am Bug festgehalten. Das Vorstag wird direkt an dieser Stange angeschlagen. Die Oberwanten sind an einem Gestänge angeschlagen, ähnlich wie auf der Skizze. Dadurch wird der Drehpunkt genau auf Höhe der Achse verlagert und die Oberwanten können angeschlagen bleiben und stabilisieren den Mast in der Bootsachse. Er kann also nicht nach Backbord oder Steuerbord auswandern.

Jetzt hatte ich mächtig „Schiss“, dass der Mast einfach umfällt. Deswegen sollte meine Liebste die Schot halten, die zur Sicherheit noch angeschlagen war. Ich machte mich nun daran die weitere Verstagung, bzw. die Wanten zu lösen. Der Mast bewegte sich nicht. Ich löste auch das Oberwant etwas, so dass der Mast eigentlich nur noch am Vortstag gehalten wurde. Die Achse, im Mastfuß war natürlich auch lose. Aber nichts rührte sich. Mittlerweile stemmte ich mich fest gegen den Mast und nichts geschah. Lediglich ein minimaler Ruck und leichtes Wackeln der Mastspitze war zu bemerken.

Sollte der Flaschenzug so gut halten? Jetzt wurden wir mutiger und lösten die Talje etwas und nach festem Drücken gegen den Mast bewegte er sich nun ganz leicht und ganz wenig in Richtung Heck. Wir begannen die Talje mehr nachzugeben und siehe da, er bewegte sich ohne Probleme und ganz leicht. Sylvia konnte die Talje quasi mit zwei Fingern halten.

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Jetzt konnte ich übernehmen und wir ließen den Mast bis auf das Deckshaus herunter, wo schon zwei Kissen den Mast erwarteten. Erst im letzten Drittel wurde der Kraftaufwand größer der nötig war um den Mast noch zu halten. Als er dann schließlich lag, musste lediglich die Achse entfern und der Mast im Ganzen nach vorne verlagert und fixiert werden.

Als dies dann auch geschehen war, zog schon wieder Nebel auf und es wurde kühler. Sylvia wärmte sich unten im Boot am Heizlüfter, während ich den Rest klarierte, damit wir zum Kran fahren konnten. Da ich auch in Gohren noch nie am Haken hing, war auch dies spannend.

Genau als ich zum Kran wollte zog natürlich eine andere Yacht dort ihre Kreise. Aber die wollten nur neben dem Karan anlegen und machten mir das Manöver ein wenig schwieriger. Ich navigierte also sehr sehr langsam um in einem Zug direkt in die Schlaufen des Kranes zu zirkeln.

Der Hänger stand schon unweit des Kranes bereit die Old Lady wieder für den Winter in seine „Arme“ zu schließen. Wir waren schneller draußen, als ich gedacht habe. Mit zwei Euro konnte ich noch beim Dampfstrahler der alten Dame eine Wäsche „unten rum“ ermöglichen. Es war fast nichts mehr vom VC 17, der schönen kupferfarbenen Schutzschicht vorhanden. Aber einige Stellen waren schon etwas moosig. Der Dampfstrahler entfernte alles.

Wir machten uns dann auf den Weg nach Friedrichshafen zu Kollmars Werft. Denn Bug- und Heckkorb waren ein wenig locker und Florian hatte mir zugesagt, dass noch nachzubessern.

Micha, der Bootsbauergeselle, wollte dann am Folgetag den Motor noch einwintern, dass der Frost weder dem Wassersammler, noch der Motorkühlung etwas anhaben kann.

In ein paar Tagen kann ich die Old Lady dann wieder abholen um sie in Schuppenberg überwintern zu lassen.

Jetzt beginnt der Winterblues. Aber in wieviel Tagen ist eigentlich Frühlingsanfang?

Handbreit,

Euer Segelmichel

Und Heim am Stück

Am Montag Morgen war natürlich wieder der übliche Bodenseenebel über dem See. Im Hinterland wurde es heller aber die Sonne schaffte es lange nicht den Nebel weg zu heizen. Aber mit einigen Thermoskannen voller Tee, dem einen oder anderen Stückchen Stollen oder Lebkuchen, schafften wir dann den Heimweg von gut 14 sm in vier und einer Dreiviertelstunde.

Wie man unschwer auf dem Plot erkennen kann, ging es unspektakulär fast immer auch einem Bug in Richtung Heimat.

Als wir dann gegen 14:00 wieder in Gohren fest machten, kam natürlich bereits die Sonne zum Vorschein. Wir saßen noch eine ganze Weile in Cockpit und saugten die Wärme auf. Sylvia wolle auf jeden Fall noch bei Tageslicht das Boot abdecken. Und so glaube ich, hat sie sich wieder auf eine etwas wärmere Umgebung gefreut.

Jedenfalls waren es sehr angenehme drei Tage. In der Hoffnung, dass wir noch ein paar Segeltage nutzen können, bevor die Old Lady ins Winterlager überführt wird. Aber das ist eine andere Geschichte.

Handbreit, Euer Segelmichel

Neue Kleider für die alte Dame

Letzte Woche, als ich verreist gewesen bin, hat der Segelmacher nun die Persenning fertig gestellt. Schaut einfach selbst. Ich finde, sie sieht gut aus. 

 So kann die Old Lad noch ein weilchen im Wasser bleiben

Die Impressionen des letzten Samstags sind auch sehr eindrucksvoll.

Handbreit
Euer Segelmichel

Ein heikles Thema oder in Bad und WC, alles OK!

In anderen Blogs wurde dieses sehr menschliche aber dennoch heikle Thema auch schon intensiver besprochen. Wenn „Frau“ mit zum Segeln geht, ist das WC immer ein Thema. Die Jungs haben es ja relativ einfach. Aber über die Reling ist im Zweifelsfall auch verboten. Denn am Bodensee ist es schlicht verboten und anderswo, bei Wind und Welle ist es einfach zu gefährlich. Aber die „Literatur“ kennt aufgesägte Plastikflaschen, die gute alte Pütz und andere Behälter, mit denen man(n), ohne über die besagte Reling zu fallen, sich trotzdem Erleicherung verschaffen kann. Am Anfang ist es bei 2 m Welle und gemischter Besatzung eher ein Kopf- und Gleichgewichtsthema, den Eimer zu treffen. Wenn man aber von seinen Kameraden am Lifebelt gehalten wird, bekommt man auch wieder eine Hand frei, für das Wesentliche.

Allerdings sieht die Welt für die Damen hier ungleich schwieriger aus. Also muss eine Toiliette ins Boot.

Leider sind alle Borddurchlässe, außer der Ansaugung für Kühlwasser am Bodensee verboten. In vielen anderen Revieren werden die Bestimmungen auch immer strenger. Deswegen fehlte bei der Old Lady das gammelige Bord-WC und die Durchlässe wurden im Rahmen des Refits auch gleich beseitigt.

Aber was baut man in ein kleines 29 Fuss Boot ein? Einen Fäkalientank? Pfui …

Ich habe mich gegen ein Porta-Potti entschieden, denn auch das „stinkt zum Himmel“ und für eine sog. Trockentoiliette. Das ist eine „coole“ Geschichte, bzw. eine einfache Eimertoilette. Den Platz hatte ich ja noch, allerdings musste die Standfläche etwas vergrößert werde und ein sicherer Halt für die „Schüssel“ musste es auch sein.

Anbei seht ihr meine Lösung. Ein Podest mit Standfuss wird herunter geklappt und in eine gefräste Rille stellt man die Eimertoiliette. Dadurch steht die „Schüssel“ und rutscht nicht. In den Eimer gibt man einen kompostierbaren Beutel, in den auch alles andere, z.B. Hygieneartikel oder einfach auch das Klopapier entsorgt werden kann. Ganz pfiffig, kann man einen Sack Katzestreu mitnehmen und eine Hand voll in den Beutel geben um Flüssigkeit zu binden.

Diesen Beutel kann man dann im nächsten Hafen ohne Probleme im normalen Müll entsorgen, dann es ist alles zu 100% kompostierbar.
Ich bin gespannt, wie die Lösung sich bewährt und werde natürlich weiter berichten.

Ahoi und Handbreit,
Euer Segelmichel

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